Verleihung des Lippischen Ehrenrings 2018

Zehn Jahre Lippischer Ehrenring: Landrat Dr. Axel Lehmann (2. von links) mit den diesjährigen Ordensträgern. Foto: Kreis Lippe

Kreis feiert 10-jähriges Bestehen des Ehrenrings

Lippe. Dr. Axel Lehmann hat in einer feierlichen Veranstaltung im Schloss und Gut Wendlinghausen nun den zehnten Lippischen Ehrenring verliehen. „Wir blicken auf zehn Jahre zurück, in denen der Kreis Lippe ganz unterschiedliche Menschen aus ebenso unterschiedlichen Engagementfeldern ausgezeichnet hat. In diesem Jahr darf ich erneut tolles Engagement auszeichnen und das in einem besonders schönen Ambiente“, hob Dr. Lehmann in seiner Begrüßung hervor.

Zu den diesjährigen Ausgezeichneten gehört Eckhard Bebermeier aus Kalletal, der sich vor allem im sportlichen Bereich verdient gemacht hat. Seit mehr als 60 Jahren ist er Mitglied im TuS Langenholzhausen und seit fast 50 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich für den Verein, insbesondere für den Fußballsport und den dazugehörigen Sportplatz. Seit 1991 ist der Würdenträger im Vorstand aktiv. Als gelernter Maurer hat er sich besonders für die Bau-Projekte des Vereins eingesetzt. Sei es bei der Erstellung der Flutlichtanlage, des Rotgrandplatzes oder der Errichtung des Ballfangzaunes. Die Renovierung des Sporthauses von 1996 bis 1998 fand unter seiner Leitung statt. Seit den 1990er Jahren ist der Kalletaler in die Platzpflege involviert und hat sich zusammen mit anderen um die Rasenpflege gekümmert. Seit 2007 kümmert er sich hauptsächlich allein um die ganze Anlage.

Aus Schieder-Schwalenberg hat Eveline Klenke den Lippischen Ehrenring für ihr Engagement in der Seniorenarbeit erhalten. Die Brakelsiekerin setzt sich seit über 30 Jahren für die Mitmenschen ein, organisiert Seniorennachmittage und bemüht sich mit Leidenschaft, das Miteinander im Ort zu fördern. Auch im Arbeitslosenzentrum in Blomberg hat sie regelmäßige „Klönnachmittage“ mit Kaffee und Kuchen ermöglicht. Für den Seniorenbeirat in Schieder-Schwalenberg hat sich Eveline Klenke im Vorstand maßgeblich eingesetzt. Durch ihr Organisationstalent konnten viele Aktionen durchgeführt werden. Sie kümmert sich zudem um die Gräber auf dem Friedhof in Brakelsiek, die von den Angehörigen nicht mehr betreut werden können. In der evangelischen Kirche ist sie Vertreterin der Küsterin, beispielsweise bei Beerdigungen oder kirchlichen Feiern. Weiterhin übernimmt sie Arztfahrten oder unterstützt als Einkaufshilfe für hilfebedürftige Senioren.

Der 71-jährige Detmolder Gerhard Hansmeier engagiert sich für den Bereich „Heimat“. 1992 hat er den Vorsitz des Heimat- und Verkehrsvereins, heute „Unser Diestelbruch“, übernommen. Ein großes Anliegen ist ihm die Kinder- und Jugendarbeit. Mit der NABU Jugendgruppe konnte 1999 der Grundstein für die heutige Waldkindergruppe gelegt werden, aus der sich der erste Waldkindergarten in Lippe entwickelte. Durch sein Engagement wurde zudem die Errichtung eines Walderlebnispfades im Leistruper Wald ermöglicht. Als 2004 die ehemalige Lesehalle in Diestelbruch von der Stadt Detmold aufgegeben werden sollte, hat sich der Würdenträger dafür eingesetzt, dass das Gebäude vom Heimatverein gepachtet und als Vereinshaus weitergeführt werden konnte. Das Gebäude wurde renoviert und dient bis heute verschiedensten Veranstaltungen. Außerdem werden die lippischen Boule-Meisterschaften seit 2006 auf sein Wirken hin in Diestelbruch durchgeführt. In seiner Funktion als Sprecher der Interessengemeinschaft der Heimat- und Verkehrsvereine hat er verschiedenste Initiativen ergriffen, unter anderem wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Detmold der „Tag des Ehrenamtes“ etabliert.

Für Thomas Hartmann aus Schieder-Schwalenberg ist der Lippische Ehrenring Anerkennung für sein jahrelanges Engagement im TuS Schieder e. V., in dem er seit 1987 aktiv ist. Gestartet ist er als Betreuer der zweiten Senioren-Fußballmannschaft, von 1990 bis 1996 folgte dann der Posten des Betreuers der Fußball-Altherrenmannschaft. Von 1993 bis 2004 war der Sportbegeisterte dann Geschäftsführer des Vereins. Zudem hat er seit fast 30 Jahren das Amt des Kassierers inne. Thomas Hartmann kümmert sich um die Hallenbelegungspläne, ist Ansprechpartner für die Übungsleiter sowie für alle anstehenden Sitzungen und auch bei Themen wie Brandschutz, Erste Hilfe oder GEMA ist er der Richtige. Über den TuS hinaus ist er von 2011 bis 2013 zweiter Vorsitzender des Stadtsportverbandes Schieder-Schwalenberg gewesen und dort seit 2013 als Geschäftsführer tätig. Auch der Freibad Förderverein Schieder liegt Hartmann am Herzen. Dort ist er als Schriftführer tätig. Von 1999 bis heute ist er auch beim Deutschen Siedlerbund Ortsgruppe Schieder sowie beim Tennisclub Schieder-Schwalenberg als Kassenwart aktiv.

Luise Kütemeier hat sich Jahrzehnte für ihre Heimatstadt Bad Salzuflen eingesetzt und für ihr Engagement ebenfalls den Lippischen Ehrenring erhalten. Sie hat sich über 40 Jahre für Menschen mit geistigen Behinderungen in Bad Salzuflen engagiert. Sie bekleidete das Amt der Schriftführerin und war dann 37 Jahre als Vorsitzende des Arbeitskreises „Hilfe für Behinderte Bad Salzuflen“ tätig. Unter ihrem Vorsitz hat der Arbeitskreis ein eigenes Wohnheim für die Menschen mit Behinderungen geführt. Die Bewohner konnten in einem eigenen Appartement wohnen und leben und erhielten gezielte Unterstützung. Aus finanziellen Gründen musste die Wohnstätte dann aber leider aufgegeben und verkauft werden. Der Erlös ging in das Wohnprojekt in der Hermann-Löns-Straße in Kooperation mit der Stiftung Eben-Ezer. Luise Kütemeier hat zudem eine Kooperation mit der VHS Bad Salzuflen ermöglicht, durch die Kunstkurse, Malen, Basteln, Tanzen sowie Schreib- und Leseprojekte initiiert werden konnten.

Ein weiterer Lippischer Ehrenring ist an das Ehepaar Gisela und Karl-Heinz Straub aus Augustdorf gegangen. Engagiert waren beide zuerst bei der Initiative Pskow, in der evangelischen Kirche Rheinland. Die Initiative engagiert sich seit Anfang der 1990er Jahre in der Stadt Pskow in Russland im sozialen Bereich. Ein Schwerpunkt ist dabei der Aufbau sowie der Betrieb einer funktionierenden Infrastruktur für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen oder Mehrfachbehinderung. Das Ehepaar Straub war fast von Beginn an tatkräftig dabei, sowohl finanziell als auch als Zeitspender. Karl-Heinz Straub war mehrfach ehrenamtlich im Einsatz vor Ort in Pskow aktiv. In Lippe engagierte er sich für die Initiative Henkelmann und hat dort zehn Jahre für bedürftige Augustdorfer Bürger Zeit gespendet, Lebensmittelkisten gepackt und ausgegeben. Gisela Straub ist als aktive Sängerin in der Kantorei der Gemeinde tätig und darüber hinaus vielfach engagiert. Sie wirkt in den Musikgruppen mit und musiziert dort gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus engagiert sie sich bei der Durchführung des Weltgebetstages und hat den kirchlichen Unterricht übernommen, als der Militärpfarrer im Auslandseinsatz verpflichtet war. Ihr Mann ist im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig und hält Veranstaltungen fotografisch fest und dokumentiert diese.

Mit der Zuteilung der ersten Asylbewerber der Flüchtlingswelle in 2015 in Augustdorf waren Gisela und Karl-Heinz Straub als Helfer aktiv. Auf ihre Initiative hin engagierten sich auch weitere Augustdorfer Bürger und in Augustdorf entstand so eine Fülle von Angeboten. Das Ehepaar Straub hat zudem zwei Jahre lang Deutsch- und Integrationskurse geleitet, inzwischen betreuen sie mehrere Asylbewerberfamilien individuell. Sie helfen bei der Unterbringung der nachgezogenen Familien, betreuen die Kinder und helfen bei der Vermittlung an Ärzte und Krankenhäuser.

Auch in diesem Jahr sind wieder zwei Sonderpreise verliehen worden:

Der Sonderpreis für Kultur zum Lippischen Ehrenring ging an den Verein „Die Falkenburg e.V.“. Aufgrund der fortschreitenden Schäden am Mauerwerk der Falkenburg wurde vom Verein 2004 ein Konzept zur Sicherung der Falkenburg erarbeitet. Schnell stellte man fest, dass das aufgehende Mauerwerk noch teilweise bis zu drei Meter Höhe erhalten war. Der Verein „Die Falkenburg“ setzt sich maßgeblich für den Erhalt und Wiederaufbau der Burg ein.  Ziel der gesamten Maßnahme ist es, die einzelnen Elemente der Burg archäologisch eingehend zu untersuchen und sie im Anschluss wieder für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Hierzu werden die verschütteten Mauerzüge freigelegt und saniert, wodurch der Besucher einen unvergesslichen Eindruck erhält. Das ehrenamtliche Engagement reicht von Projekten in den Bereichen Archäologie oder kultureller Bildung bis hin zur Entstehung Lippes. Hinzu kommt, dass die Ehrenamtlichen kontinuierlich Fachwissen erlernen oder Führungen auf der Burg ausarbeiten und durchführen. Zudem nehmen sie an Schulungen teil sowie am „Tag des offenen Denkmals“. Ein breit gefächertes Engagement zur Sicherung eines wichtigen kulturellen Erbes in Lippe.

Den zweiten Sonderpreis, für „Jugendliches Engagement“, hat Joshua Janzen aus Lage erhalten. Dieser Sonderpreis wird seit 2017 jedes Jahr verliehen, um das jugendliche Engagement mehr in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. Der 19-jährige ist seit 2015 Mitglied der Malteser Jugend und seit 2016 im Vorstand engagiert. Im Bund der Deutschen Katholischen Jugend ist der Lagenser Präsident der Diözesankonferenz der Mitgliedsverbände der Erz-Diözese Paderborn und vertritt dort die Meinung der Malteser Jugend. Von 2014 bis 2016 war er zudem Sprecher der Fair-Trade-Gruppe der Hauptschule Maßbruch in Lage. Während seiner Amtszeit hat er Kontakt zur Steuerungsgruppe Fair Trade aufgenommen und ist dieser beigetreten. Beim lokalen Entwicklungskonzept der Kommunen Lage, Lemgo und Leopoldshöhe hat Janzen sich zu dem Leitpunkt „Jugend“ eingebracht. Nach der Zusage von LEADER-Fördermitteln war er Mitbegründer des ersten Jugendparlaments. Seit 2016 ist er nun Sprecher dieses Mitwirkungsforums, leitet und plant weitere Projekte. Der Ordensträger ist auch dem Lippischen Jugendforum beigetreten und vertritt dieses als Mitglied im Begleitausschuss. Darüber hinaus war er als ehrenamtlicher Helfer des Bauhofes der Stadt Lage aktiv und half zwei Jahre lang, Bierzeltgarnituren aufzustellen, Pavillons zu errichten oder das Verteilen und Anbringen von Strom- und Wasserleitungen zu organisieren.

„Damit unser Land, der Kreis, die Kommune funktionieren kann, brauchen wir Engagement wie dieses. Mit dieser Auszeichnung möchten wir aufzeigen, dass es in Lippe unzählige Menschen gibt, die sich für die Gemeinschaft einsetzen“, betonte Katharina Schröder vom Ehrenamtsbüro des Kreises Lippe.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe