Strawkling, der neue Umwelt-Trend

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Die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll zählt zu den größten Problemen unserer Zeit. Doch jeder kann einen kleinen Beitrag leisten, unsere Welt ein wenig sauberer zu machen. Ein neuer Trend, der von Australien ausgeht, ist Strawkling.

Dieser Begriff setzt sich aus zwei englischen Wörtern zusammen: „Straw“ (Strohhalm) und „Snorkeling“ (Schnorcheln). Damit ist bereits das Prinzip erklärt, denn beim Strawkling geht es darum, beim Schnorcheln Plastikmüll aus dem Wasser zu fischen. Da sich unter den Abfällen in der Regel auch Strohhalme befinden, betitelten die Gründer ihre Aktion „Operation Straw“. Beheimatet sind die Umweltschützer an der kleinen Bucht Manly Cove in der größten Stadt Australiens Sydney. Dort fischten sie allein in einem Sommer mehr als 2500 Strohhalme sowie Plastiktüten und alte Netze aus dem Wasser.

Warum Strawkling der neue Umwelt-Trend ist, liegt daran, dass in jedem Jahr rund zehn Millionen Tonnen Plastikmüll die Weltmeere verschmutzen. Die Gesamtmenge liegt Schätzungen zufolge bei etwa 86 Millionen Tonnen Plastik. Selbst im Marianengraben, der fast elf Kilometer unter der Wasseroberfläche liegt, wurde bereits Mikroplastik entdeckt.
Das künstliche Material baut sich nur sehr langsam ab und stellt eine große Gefahr für Tiere dar. Sie können qualvoll verenden, wenn sie die Teile fressen oder sich in Plastiknetzen verwickeln. So gelangt der Müll in die Nahrungskette und landet letztlich auch im menschlichen Körper – mit Gefahren für die Gesundheit.

Dies wollten die Mitglieder der „Operation Straw“ nicht länger tatenlos mitansehen und setzten sich die Taucherbrille samt Schnorchel auf, zogen Flossen an die Füße und nahmen sich noch einen Sack für die Abfälle mit. Anschließend begaben sie sich auf Tauchgang und sammelten Plastikmüll. Mehr ist nicht notwendig, um einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Wer über ein gutes Lungenvolumen verfügt, benötigt noch nicht einmal einen Schnorchel.
Damit Strawkling, der neue Umwelt-Trend, möglichst viele Nachahmer findet, ist ein Profil in sozialen Netzwerken vorteilhaft. Dort kann jeder per Foto seinen Fang präsentieren und auf diese Weise andere animieren, sich im Strawkling zu probieren. Selbst wenn die persönlich gesammelte Menge nicht groß sein sollte, so sind durch Strawkling schon mehrere Tonnen aus den Meeren beseitigt worden.

Neben dem guten Gefühl, etwas für eine sauberere Umwelt zu leisten, bietet der neue Umwelt-Trend Strawkling die Chance, den Lebensraum Wasser und seine Bewohner besser kennenzulernen.
Alle, die nicht schwimmen können oder nicht gerne tauchen, müssen jedoch auf das Beseitigen von Abfällen nicht verzichten, denn beim aus Schweden stammenden Plogging verbindet man das Sammeln („Plocka“) mit Jogging.