Ehrenamtliche Sprachmittler unterstützen Menschen mit geringen Deutschkenntnissen

Die neuen Sprachmittler vom Kommunalen Integrationszentrum stehen jetzt als Unterstützung zur Verfügung, im März startet die nächste Schulung. (Foto: Kreis Lippe)

Lippe. Für (neu)zugewanderte Menschen mit geringen Deutschkenntnissen soll der Zugang zu öffentlichen Einrichtungen, Beratungsstellen und Behörden erleichtert werden, ohne dass die Sprache eine Barriere darstellt. Dafür hat das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Lippe gemeinsam mit mehreren Partnern ein Konzept zur Schulung und Betreuung von Sprachmittlern entwickelt. Durch die Unterstützung der nordrhein-westfälischen Landesregierung konnten zusätzlich „Laien-Sprachmittlerpools“ eingerichtet werden, auf die Einrichtungen und Institutionen zurückgreifen können.

Darüber hinaus wurden spezielle Schulungsmodule für bestimmte Beratungssituationen entwickelt, in der die Teilnehmenden mittels praxisnaher Übungen, der Vermittlung von Fachwissen und einer fachgerechten Anleitung auf ihr späteres Handlungsfeld vorbereitet werden. Nun stehen auch diese speziell geschulten Sprachmittler zur Verfügung. „Unsere Neubürger sollen durch die ehrenamtlichen Sprachmittler von Beginn an einen bestmöglichen Zugang zum lippischen Unterstützungssystem erhalten, um das ‚Ankommen‘ zu erleichtern und somit einen Grundstein für gelingende Integration und Chancengleichheit zu legen“, erläutert Annette Entgelmeier, Koordinatorin des allgemeinen Sprachmittlerpools beim KI. Linda Heidenreich, Koordinatorin der speziell geschulten Sprachmittler für psychosoziale Beratungen, ergänzt: „Wir verstehen Integration dabei nicht als Einbahnstraße, sondern als ein Aufeinander zugehen von sowohl neuzugewanderten Personen als auch der Mehrheitsgesellschaft. Denn wir als Mehrheitsgesellschaft müssen den Menschen, zum Beispiel in Form von Kommunikation, auch Möglichkeiten und Raum geben, sich in der ungewohnten Umgebung zurecht zu finden.“

Irmgard Weishaupt, Fachgebietsleitung Schulpsychologische Beratung des Kreises Lippe erklärt, dass davon auszugehen sei, dass viele von den geflüchteten Menschen durch Krieg, Verfolgung und Flucht mit psychischen Belastungen und teilweise Traumata zu kämpfen haben. Daher könnten zunehmend mehr Beratungsstellen von diesem Personenkreis in Anspruch genommen werden. Für eine erfolgreiche Aufarbeitung sei eine gute Verständigung eine Grundvoraussetzung, dafür böten sich die Sprachmittler an.

Die Sprachmittler können von Institutionen und Einrichtungen über das KI angefragt werden. Im März werden neue Sprachmittler für psychosoziale Beratungen geschult, mehrsprachige Personen mit guten Deutschkenntnissen können sich bei Interesse an das KI wenden. Für Rückfragen und weitere Informationen steht Linda Heidenreich unter 05231/62-1480 oder unter l.heidenreich@kreis-lippe.de zur Verfügung.  Das Angebot der Sprachmittler wird in Kooperation mit den Beratungsstellen der Lippischen Landeskirche, des SOS Kinderdorfs Lippe und des Caritasverbands für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont e.V. sowie dem Fachgebiet Beratung des Kreises Lippe durchgeführt.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe