Im Kontakt trotz Kontaktverbot – Tagesmütter und -väter überraschen Tageskinder

Tolle Überraschungen für die Tageskinder:
Tanja Stricker-Schmidt, Tagespflegeperson aus Schlangen, mit Tageskind Mats

Lippe. Seit einigen Wochen sind nicht nur die Kitas im Land geschlossen. Auch Tagesmütter und Tagesväter dürfen keine Kinder mehr betreuen, ausgenommen die Notbetreuung. Besonders in den Tagen vor Ostern ist hier normalerweise Hochbetrieb angesagt, denn dann wird gemeinsam fleißig gemalt und gebastelt. Um den Kontakt auch weiterhin zu pflegen und vor allen Dingen den Kleinen eine Freude zu machen, haben es sich viele Tagesmütter und -väter nicht nehmen lassen, trotzdem zu Schere, Stift und Nadel zu greifen.

Eine von ihnen ist Tanja Stricker-Schmidt aus Schlangen. Sie brachte ihren Tageskindern – natürlich mit genügend Sicherheitsabstand – kleine Osternester vorbei und stellte diese vor die Tür. Mats und seine Freunde in der Tagespflege freuten sich sehr über den unerwarteten Besuch und den kleinen Ostergruß.

„Allen Tagesmüttern und -vätern ist es ein wichtiges Anliegen, dass der Kontakt und die Bindungen zu den Kindern auch während dieser Zeit bestehen bleiben“, betont Ute Küstermann, zuständige Teamleiterin beim Kreis Lippe.

So wie Tanja Stricker-Schmidt sind viele Tagespflegepersonen zu den Kindern gefahren und haben kleine Überraschungen verteilt und viel Freude bereitet. Von Tagesmutter Liliane Martens aus Leopoldshöhe gab es zum Beispiel selbst gehäkelte „No-Drama-Lamas“.

„In der Kindertagespflege werden überwiegend Kinder bis drei Jahren betreut. In diesem Alter nehmen die Kinder zwar die Veränderungen war, können aber den Hintergrund noch nicht verstehen. Dazu kommt, dass wenn die Routine und die gewohnte Struktur fehlen, bei Kindern in dieser Altersgruppe viele Dinge schnell in Vergessenheit geraten“, erläutert Sonja Siontas, Fachberaterin für Kindertagespflege beim Kreis Lippe.

Mit diesem Wissen haben die Tagesmütter und -väter von Anfang an den Kontakt zu den Eltern und Kindern gehalten, wichtige Informationen weitergeleitet und Unterstützung angeboten. „Eine Tagesmutter hat Babynahrung besorgt, weil durch Hamsterkäufe Engpässe in einigen Läden entstanden waren. Andere haben Vorschläge zur Beschäftigung zusammengetragen und auf dem Mail- oder Postweg verschickt. Per Videoanrufe wurde und wird weiterhin zusammen gesungen, gespielt und erzählt“, freut sich Siontas über das große Engagement der Tagespflegepersonen.

Familien werden regelmäßig nach ihrem Befinden gefragt und wenn Bedarf besteht, auf die Unterstützungsangebote des Kreises, wie z.B. die telefonische Beratung, hingewiesen. „Und dieses ‚Dranbleiben‘ zahlt sich aus“, ist sich Ute Küstermann sicher. „Die Kinder freuen sich über den Kontakt zur Tagespflegeperson, Eltern schicken Bilder Fotos und kleine Videobotschaften. Für beide Seiten ein Gewinn.“

Notbetreuung: Im Kreis Lippe werden derzeit rund 20 Kinder von zehn bis 15 Tagespflegepersonen im Rahmen der Notbetreuung betreut. Alle weiteren Tagespflegepersonen sind angehalten, sich für die Betreuung von Kindern mit Eltern in systemrelevanten Berufen bereit zu halten. Die Betreuung der Kinder wird von der Fachberatung des Kreises koordiniert. Tagespflegepersonen können sich an Sonja Siontas (05231) 62-4250 oder per E-Mail an s.siontas@kreis-lippe.de wenden. Eltern, die einen Tagespflegeplatz in Anspruch nehmen wollen, können sich für weitergehende Informationen telefonisch an Bärbel Paetzold unter (0 52 31) 62-424 oder per E-Mail an b.paetzold@kreis-lippe.de richten.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe