Pfingstmontag ist Weltmilchtag – Lage der Milchbauern weiter angespannt

Kühe machen keine Kurzarbeit. Die Corona-Krise hat auch den Milchmarkt durcheinander gebracht. Der Milchmarkt ist nach wie vor angespannt. In dieser Krise ist deutlich geworden, die Eigenversorgung ist ein hohes Gut.

Lippe /WLV (Re) Am Pfingstmontag, immer am ersten Juni, findet der Weltmilchtag statt. Im Jahr 1957 hat die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erstmals den Tag der Milch ausgerufen.

Wie sieht derzeit die Lage der Milchbauern aus?

Die Corona-Krise hat auch den Milchmarkt durcheinander gebracht. Der Milchmarkt ist nach wie vor angespannt. Die Verbrauchsgewohnheiten haben sich geändert. Vor Corona ist ein beträchtlicher Anteil an Milchprodukten außer Haus verzehrt worden. Das hat sich kurzfristig geändert. „Plötzlich wurde nur noch zu Hause gegessen und getrunken. Kleinere Portionen, andere Zubereitung“, erläutert Dieter Hagedorn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe. Dies führte bei kleineren Abpackungen zu Engpässen. Nicht jede Molkerei konnte sich so schnell umstellen. Zudem lasse sich die Milchviehhaltung nur langfristig steuern. „Kühe machen keine Kurzarbeit“, betont der Vorsitzende. Weiter könne es nicht sein, dass die großen Handelsketten ständig die Preise drückten und dazu auch noch immer neue Erzeugerkriterien diktierten. Dies könnten die heimischen Höfe langfristig nicht aushalten. „Wir fragen uns ernsthaft“, so Hagedorn: „Wie können die Höfe hierzulande auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben?“ Lebensmittel – Mittel zum Leben – hätten ihren Preis! „Wir Bauern brauchen auskömmliche Preise“, so der Vorsitzende. In dieser Krise sei für alle deutlich geworden, „Versorgungssicherheit ist ein hohes Gut.“ Die regionale Eigenversorgung und die Stärkung der hiesigen Landwirtschaft müsse wieder in den Mittelpunkt der deutschen und europäischen Agrarpolitik rücken, fordert Hagedorn.

Es ist zu trocken

„Kopfschmerzen bereitet uns Bauern weiter der fehlende Regen und das betrifft nicht nur die Milchviehhalter, sondern alle Landwirte. Aufgrund der Dürre der letzten zwei Jahre sind die Futterreserven knapp“, erklärt der Vorsitzende. Schon der erste Grünlandschnitt sei vielfach weniger ertragreich als in normalen Jahren ausgefallen. Eine weitere Trockenperiode sei für viele Betriebe problematisch.

Bild- und Textquelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband