Platz vor dem Kurgastzentrum fertiggestellt

Bad Salzuflen. Am 4. Februar dieses Jahres startete die Sanierung und Umgestaltung des repräsentativen Platzes am Kurpark-Entreé. Knapp neun Monate später ist diese wichtige Maßnahme zur Aufwertung des historischen Kurbereiches abgeschlossen. Der Platz wird mit dem symbolischen Einbringen des letzten roten Pflastersteines am 29. Oktober der Öffentlichkeit übergeben.

Der in den 1980er Jahren errichtete sogenannte „rote Platz“ ist Bestandteil eines Gesamtensembles, das aus dem denkmalgeschützen Kurgastzentrum, einer radial auf den Thermalsprudel III ausgerichten Freianlage und den locker auf dem Platz verteilten „Pilzstützen“ besteht. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Platzanlage war, auch aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse, dringend sanierungsbedürftig. Ziel der behutsamen und intensiv mit dem Denkmalschutz abgestimmten Sanierung und Aufwertung war, die ursprünglich bestehenden Sichtachsen zwischen dem im Zentrum liegenden Thermalsprudel und den Gradierwerken wieder erlebbar zu machen. So wie es dem ursprünglichen Planungskonzept entsprach. „Zeitgleich sollte aber auch eine weitgehende Barrierefreiheit erreicht und der Anteil der begrünten Flächen deutlich erhöht werden. Mit der zentralen Funktion als Ankunftsort der Kurgäste war der Anspruch einer hohen Gestaltungsqualität verbunden, die durch ansprechende Vegetationsflächen mit Staudenpflanzungen ergänzt werden soll“ erläutert Bernd Zimmermann, Technischer Beigeordneter, die wesentlichen Planungsziele.

Dank der Wiederverlegung der bisherigen roten Klinkersteine hat der Platz seine prägende Farbgebung behalten. Dazu wurden 3.400 Quadratmeter alter Klinker aufgenommen, gereinigt und hochkant wieder eingebaut, um eine bessere Tragfähigkeit zu erzielen. 1.500 Quadratmeter farblich passende Steine wurde neu dazu gekauft. „Dieser Weg zeigt, wie vorhandene Baumaterialien nachhaltig und ressourcenschonend wiederverwendet werden können“ unterstreicht der Fachdienstleiter Tiefbau Sadik Cakmak.

Entstanden ist eine strahlenförmige Weggestaltung mit insgesamt 1.400 Quadratmetern großen Staudenbeeten umgeben von 500 Quadratmetern Rasenfläche. Aktuell wirken die Stauden in den Beeten noch zurückhaltend, da sie frisch gepflanzt wurden. Zu Beginn des nächsten Frühlings werden die Blumenzwiebeln erste Farbtupfer bilden, im späten Frühjahr und Sommer werden dann die Blühaspekte der Stauden zum Vorschein kommen. Im Winter bleiben die Blütenstände, beispielsweise der Gräser, erhalten, sodass die Pflanzung dann vor allem durch ihre Struktur attraktiv ist. Neben der Staudenmischpflanzung in den großen mittigen Flächen, sind in den linearen Beeten vor dem nordwestlichen Gradierwerk Apfelrosen und Gräser gepflanzt, wie es im Bestand an der Parkstraße bereits der Fall ist.

In der Parkstraße wurde zeitgleich in einem zweiten Bauabschnitt der Lückenschluss zwischen Bleichstraße und Salinenstraße hergestellt und sorgt nun für ein stimmiges Gesamterscheinungsbild. Hier wurden 1.300 Quadratmeter Betonstein mit Natursteinvorsatz verwendet und auf 300 Quadratmetern Bepflanzung analog des ersten Bauabschnittes vorgenommen. Zusätzlich wurden entlang des Gradierwerkes 400 Quadratmeter wassergebundene Wegefläche wie im Kurpark hergestellt und ein befahrbarer Pflasterbelag auf 600 Quadratmetern Fläche verlegt. Im Untergrund waren im Zusammenhang mit der Maßnahme zudem Brunnenkammer uns Soleleitung zu erneuern.
Die Gesamtkosten für beide Maßnahmen belaufen sich auf knapp 1,2 Mio. Euro. Damit konnten die geplanten Kosten eingehalten werden. Beide Maßnahmen gehören zum Handlungskonzept „Historischer Kurbereich Bad Salzuflen“. Sie werden zu 80 Prozent durch den Bund und das Land NRW gefördert.

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist es durch eine gute Zusammenarbeit gelungen, die Maßnahme im Zeit- und Kostenrahmen erfolgreich abzuschließen. „Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten, dem Land NRW und der Bezirksregierung für die Förderung, den Landschaftsarchitekten, den bauausführenden Firmen und den Mitarbeitenden der Verwaltung ganz herzlich bedanken“ unterstreicht Bernd Zimmermann. „Leider ist eine angemessene Einweihung heute nicht möglich. Ich hoffe, dass wir sie im nächsten Jahr nachholen können.“

Details zur Bepflanzung

Mit der Staudenmischpflanzung auf dem Platz vor dem Kurgastzentrum wird die Entwicklung einer nachhaltigen, dauerhaften und insektenfreundlichen Bepflanzung angestrebt, die sich in das Gesamtbild einfügt und zu jeder Jahreszeit attraktiv ist.

Das Farbspiel der Blüten aus Gelb-, Orange- und Rot-Tönen wird besonders auffällig sein und spiegelt die Identität des Platzes aus rotem Klinker wider. Zudem fügen sich die Farben gut in das Umfeld der kupferfarbenen Gradierwerke ein. Bei der Auswahl der Pflanzen wurden die Standortmerkmale beachtet. Die sonnig gelegenen Pflanzflächen stehen unter Einfluss von Salz, Wind und trockenem Boden, der nicht tief durchwurzelbar ist. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Allergikerfreundlichkeit der Bepflanzung, denn Bad Salzuflen ist als allergikerfreundliche Kommune zertifiziert.

Geplant wurde die Bepflanzung nach dem Leitstaudenprinzip, das bedeutet, dass in der Mitte der Beete die Gerüstbilder, sprich höhere Stauden oder Gräser stehen, daneben Begleitstauden und am Rand der Beete niedrigere Bodendecker. Insgesamt wurden circa 7.000 Stauden gepflanzt, allein 58 verschiedene Stauden und Gräser sowie sieben unterschiedliche Blumenzwiebeln wurden verwendet.

Ein Beet in der Nähe des Kurgstzentrumeingangs sowie die Beete am Salinen Café und am Thermalsprudel werden weiterhin mit einer jahreszeitlich wechselnden Bepflanzung versehen, wie es auch vor der Erneuerung des Platzes der Fall war.

Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen