Die Stadtwerke Detmold investieren über 15 Mio. Euro in Versorgungssicherheit und eine nachhaltige Energieversorgung

Andreas Schlichting, technischer Leiter, Eva Ellminger Pressesprecherin, Jörg Karlikowski, Geschäftsführer Stadtwerke Detmold.
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Detmold. Eine zuverlässige Energie- und Trinkwasserversorgung sowie der Klimaschutz haben für die Stadtwerke Detmold hohe Priorität. Energie muss rund um die Uhr zuverlässig zur Verfügung stehen. Daher investieren die Stadtwerke kontinuierlich in Versorgungssicherheit und die regionale
Energiewende.

Zukunftsweisende Stromversorgung

Zur Verstärkung der Detmolder Stromversorgung investieren die Stadtwerke in 2021 rund 4,7 Millionen Euro in neue Anlagen und Netzinfrastruktur. In den Umspannwerken Pinneichen und Heiligenkirchen werden in diesem Jahr die jeweils zweiten zu installierenden Leistungstransformatoren erneuert. Mit dieser Redundanz wird sichergestellt, dass bei Ausfall eines
Transformators die Stromversorgung aufrechterhalten werden kann. Das am Ende seiner Betriebszeit angekommene Umspannwerk in Spork wird am gleichen Standort durch einen vollständigen Neubau ersetzt. Dafür wurde der Bauantrag gestellt. Weiterhin werden im laufenden Jahr Netzstationen und Netzleittechnik sowie Leitungsnetze erneuert.

Erdgas – effiziente Wärmeversorgung

Rund 1,7 Mio. Euro investieren die Stadtwerke in die effiziente Erdgasversorgung. Größte Einzelmaßnahme in 2021 ist der Bau der Gasregelstation Schwarzenbrink. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit wird hier die bestehende Anlage durch eine Anlage auf dem neusten Stand der
Technik ersetzt. Sie ermöglicht eine effiziente und auf das veränderte Verbrauchsverhalten ausgerichtete Versorgung mit umweltfreundlichem Erdgas.

Die Nachfrage nach Erdgasanschlüssen hat sich in 2020 sehr positiv entwickelt. 120 Stadtwerke-Kunden haben sich im Zuge der Modernisierung ihrer Heizungsanlagen für den Energieträger Erdgas entschieden. Auch seit Beginn des neuen Jahres ist die Nachfrage weiterhin hoch.
Fernwärme mit hohem regenerativem Anteil Nach den umfangreichen Investitionen der letzten Jahre in Erzeugungs- und Speicher-Technologie, bildet die Netzverdichtung in diesem Jahr mit einer
Investition von rund 1,3 Mio. Euro den zentralen Schwerpunkt beim Ausbau des umweltschonenden Energieträgers. So ist u.a. vorgesehen, in 2021 das sog. „Britenquartier II“ an die Fernwärme anzuschließen. Die begonnenen Arbeiten für die Ringverbindungen in der Klingenbergstraße und der Bielefelder Straße werden im Frühjahr dieses Jahres abgeschlossen.

An den rund 70 km langen Fernwärmetrassen in Detmold sind mittlerweile rund 2.000 Haushalte, Unternehmen und öffentliche Gebäude angeschlossen. Eine große Besonderheit der Detmolder Fernwärme ist, dass sie überwiegend auf Basis von nachwachsenden Brennstoffen erzeugt wird.
Immobilieneigentümer, deren Häuser entlang der Trassen liegen, können daher auf attraktive Förderprogramme des Bundes zurückgreifen, die ausschließlich für klimaschonende Fernwärme – wie die der Stadtwerke – in Anspruch genommen werden können. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten der Förderung durch das Land NRW und durch den Detmolder
Energieversorger.

Grundwasserstände und Trinkwasserversorgung

Die Grundwasserstände sind durch die intensiven Niederschläge, insbesondere im Dezember wieder deutlich angestiegen. Die Pegel haben allerdings noch nicht das für die Jahreszeit typische Niveau erreicht. Es bleibt abzuwarten, wie sich das laufende Jahr entwickelt und ob sich der Trend der letzten Jahre, mit den sehr langen Trockenzeiten ohne nennenswerte
Niederschläge, auch in 2021 fortsetzt. Die langfristige Sicherheit der Trinkwasserversorgung hat für die Stadtwerke Detmold oberste Priorität. Geplant ist, dass der Energieversorger in diesem
Jahr rund 4,6 Mio. Euro in die Detmolder Trinkwasserversorgung investiert. Dazu zählen umfassende Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen. Seit September 2020 laufen die Bohrungen für den Tiefbrunnen TB6 im Heidental. Ab Sommer 2021 soll hier, in unmittelbarer Nähe zum Tiefbrunnen TB3 (350 m Tiefe), Trinkwasser aus 400 m Tiefe gefördert werden. Das
Wassergewinnungsgebiet im Heidental ist mit einer maximalen Fördermenge von 1,8 Mio. m³/a das größte im Stadtgebiet. Darüber hinaus erfolgt am Kupferberg die Sanierung des Trinkwasserhochbehälters, dessen beide Behälterkammern eine Gesamtspeichermenge von rund 3.000 m3 Trinkwasser vorhalten können. In drei Bauabschnitten wird der Speicher auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im vergangenen Jahr wurden bereits die Rohrleitungen erneuert. In einem zweiten Schritt erfolgt aktuell die Erneuerung der Behälterabdeckung. Mit der Innensanierung der Behälterkammern – der dritte und letzte Bauabschnitt – wird die Maßnahme dann in 2022 abgeschlossen.

Elektromobilität – Transformation aktiv mitgestalten

Seit 2012 bauen die Stadtwerke Detmold konsequent die Elektro- Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet nachhaltig aus. Insgesamt 12 Stadtwerke- Elektroautos sind bereits ein fester Bestandteil der firmeneigenen Fahrzeugflotte.
Mittlerweile gibt es über 50 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Detmold. Eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist ohne eine nachhaltige Mobilitätswende nicht möglich.
Wallbox für die private Lademöglichkeit Wallboxen mit einer Leistung von mehr als 11 kW müssen bei den Stadtwerken angemeldet werden. Über 190 Wallboxen (Stand Jan. 2021) sind
mittlerweile bei dem Detmolder Energieversorger registriert. Tendenz steigend.

Förderprogramm und Tarife

Zur Unterstützung bieten die Stadtwerke ein attraktives Förderprogramm und besondere Tarife. So gibt es für die Anschaffung einer Wallbox einen Zuschuss in Höhe von 50 Euro.

Neubau – Vorbild für den Klimaschutz

Die Stadtwerke Detmold bauen auf dem Grundstück „Am Gelskamp“ ein neues Werkstatt- und Verwaltungsgebäude. Bezugsfertig soll das „Niedrigenergiehaus“, mit einem Mindestenergiestandard KfW 55, im Frühjahr 2023 sein. Seit der Errichtung des bestehenden Gebäudes Anfang der 80er
Jahre, wurden weitere Geschäftsfelder (z. B. Fernwärme, Stromversorgung) übernommen. Die damit verbundene höhere Mitarbeiterzahl sowie die nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz, Arbeits-, Schall- und Wärmeschutz entsprechenden Räumlichkeiten, machen den Neubau notwendig.

Zur Wärmeversorgung des neuen Verwaltungsgebäudes setzt der Energieversorger auf den Einsatz der eigenen regenerativ erzeugten Fernwärme; eine Photovoltaikanlage deckt den Eigenstromverbrauch ab. Zusätzlich ist die Anlegung eines Gründachs auf einem Gebäudeteil
vorgesehen. So sollen Energiewende und Artenschutz Hand in Hand gehen und die Flächenanlagen ideal genutzt werden, um Treibhausgase zu reduzieren und der heimischen Flora und Fauna Raum zu geben. Durch den Einsatz moderner und energiesparender Technik und einer
gegenüber den Anforderungen des geltenden Gebäudeenergiegesetzes verbesserten thermischen Gebäudehülle, wird sich der Energiebedarf des Neubaus „Am Gelskamp“ gegenüber dem Bedarf im Bestand erheblich verringern Damit tragen die Stadtwerke der im Klimapakt mit der Stadt
Detmold geforderten CO2-Einsparung Rechnung und schaffen mit dem Neubau darüber hinaus ein Umfeld, das einer modernen und zukunftsfähigen Arbeitswelt entspricht.

Auch in den nächsten Jahren werden die Stadtwerke Detmold verstärkt in eine sichere Versorgung und klimafreundliche Energiesysteme mit Zukunft investieren.

Bild- und Textquelle: Stadtwerke Detmold