Lemgo ist weiterhin „Fairtrade-Stadt“

Freuen sich über die Rezertifizierung: (von links) Bürgermeister Markus Baier, Petra Junghans, Dennis Ortmeier und Helmut Kohorst. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)

Lemgo. Die Alte Hansestadt Lemgo erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns-Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt. Die Auszeichnung hat Lemgo erstmalig im Jahr 2015 durch TransFair e.V. erhalten. Seitdem behält die Stadt ihr Fairtrade-Engagement weiter im Blick.

Bürgermeister Markus Baier freut sich über die Rezertifizierung: „Die Verlängerung des Titels zeigt, dass in Lemgo der faire Handel nicht einfach nur bekannt ist, sondern auch aktiv und offensiv unterstützt wird. Dabei trägt das Engagement der Fairtrade-Initiative Lemgo ganz maßgeblich dazu bei, die notwendige Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken, die es auch verdient hat. Deshalb ist es gut, dass die Initiative den Finger in die Wunde legt. Wir müssen uns bewegen, unser Tun und Handeln ändern, und diese weltweite Bewegung zeigt, dass das möglich ist. Als hochentwickeltes Industrieland ist es eine unserer Rollen, dabei voranzugehen.“

Vor sechs Jahren erhielt die Stadt Lemgo von dem gemeinnützigen Verein TransFair e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste. Rat und Verwaltung trinken fair gehandelten Tee und haben die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss festgehalten. Eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.

Keine Selbstverständlichkeit, wie der Sprecher der Initiative Helmut Kohorst sagt: „Über die Jahre haben wir viele Mitstreiter gefunden und sind heute sehr gut aufgestellt. Die Kriterien für die mittlerweile dritte Rezertifizierung hat Lemgo so auch locker erfüllt. Um diesen Erfolg fortzuschreiben und nachhaltig zu verankern, zeigen wir immer wieder Handlungsbedarf auf, wenn wir welchen finden, zuletzt beispielsweise die Resolution für ein starkes Lieferkettengesetz im Haupt- und Finanzausschuss.“

Petra Junghans, Mitglied der Initiative und Leiterin des AWO-Kastanienhauses am Wall, wo die Idee für die Zertifizierung Lemgos als Fair-Trade-Town geboren wurde, ergänzt: „Viele Grundlagen zur Förderung des fairen Handels sind in Lemgo bereits gelegt, jetzt müssen wir für das Thema noch mehr Aufmerksamkeit schaffen und es in den Köpfen einprägen. Im September sind wieder die alljährlichen ‚Fairen Wochen‘ mit vielen Veranstaltungen auch in Lemgo. Damit laden wir alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich aktiv mit dem Thema fairer Handel zu beschäftigen. Dieses Jahr ist das Thema der fairen Woche ‚Zukunft fair gestalten‘. Ein Film, der am 13. September im Hansa-Kino läuft, beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Thema ‚Fair Fashion statt Fast Fashion‘ oder es finden verschiedene Rallyes durch die Stadt zum Thema Fairtrade statt. Jugendliche können im Jugendzentrum in Workshops lernen, wie man vermeintlich alte Kleidungsstücke wieder modisch nach vorne bringt.“

Das Engagement in Fairtrade-Towns ist vielfältig: In Lemgo gibt es neben der Beteiligung an den Fairen Wochen auch noch den „Fair-Führer“ der Fairtade-Initiative Lemgo, faire gehandelte Produkte in vielen Geschäften und außerhalb von Pandemie-Zeiten auch das „Faire Frühstück“ im KastanienHaus am Wall. Mehrere Schulen und Kindergärten greifen das Thema verstärkt auf und die Karla-Raveh-Gesamtschule ist als Fairtrade-School zertifiziert. Termine und Informationen stehen auch unter www.fairtradelemgo.de.

Den Wandel der Präsenz des fairen Handels kommentiert Geschäftsbereichsleiter Dennis Ortmeier: „Für die Kindergärten und Schulen gibt es viele Wege, wie man sich dem Thema nähern kann und auf welche Aspekte man sich fokussiert. So entwickelt da jede Einrichtung ihr ganz eigenes Profil. Dieses gesteigerte Bewusstsein spiegelt sich auch in den Geschäften. Vor wenigen Jahren gab es dort noch abgetrennte Regale, in denen fair gehandelte Waren einen Sonder-Status eingenommen haben. Heute stehen die Produkte ganz selbstverständlich neben ähnlichen Produkten in den Regalen.“

Die Alte Hansestadt Lemgo ist eine von über 700 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de.

Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo