Gleiche Chancen für Männer und Frauen: Kreis Lippe stellt neuen Gleichstellungsplan vor

Wollen gute berufliche Voraussetzungen für Frauen und Männer gleichermaßen: Landrat Dr. Axel Lehmann (rechts) und Gleichstellungsbeauftragte Nicole Krüger (links) stellen den neuen Gleichstellungsplan für den Kreis Lippe vor.

Wollen gute berufliche Voraussetzungen für Frauen und Männer gleichermaßen: Landrat Dr. Axel Lehmann (rechts) und Gleichstellungsbeauftragte Nicole Krüger (links) stellen den neuen Gleichstellungsplan für den Kreis Lippe vor.

Frauen und Männer in ihrem beruflichen Weiterkommen zu fördern, das hat sich die Kreisverwaltung Lippe auf die Fahnen geschrieben. In der jüngsten Sitzung des Kreistages ist der Gleichstellungsplan einstimmig beschlossen worden und wird nun vorgestellt: Er zeigt auf, wo in den nächsten Jahren Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Frauen und Männern gleichermaßen bessere berufliche Möglichkeiten zu bieten. „Aktuell liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei 40 Prozent, das ist das beste Ergebnis, das seit Erhebung der Zahlen erreicht wurde und spiegelt die positive Entwicklung der jüngsten Zeit wieder. Wir sind auf dem richtigen Weg“, unterstrich Landrat Dr. Axel Lehmann. „Um die Kreisverwaltung zukunftsfähig aufzustellen, müssen wir vorausschauend und planvoll handeln. Der Gleichstellungsplan unterstützt uns dabei“, betonte er.

Insgesamt sind 1425 Personen bei der Kreisverwaltung beschäftigt, abzüglich Auszubildenden und Praktikanten. Der Frauenanteil in der Kreisverwaltung ist mit 60 Prozent relativ hoch, betrachtet man jedoch die Zahlen genau, so fällt auf, dass Frauen in wesentlichen Positionen des gehobenen und höheren Dienstes und auch in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert sind. Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe, begrüßt trotzdem die Änderung von einem Frauenförderplan zu einem Gleichstellungsplan: „Wir streben eine ausgewogene Repräsentanz in möglichst allen Bereichen an. Uns geht es darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und ihnen neue Chancen zu ermöglichen.“ In den vier Stabsbereichen, die direkt dem Landrat zugeordnet sind, liegt inklusive einer freien Stelle der Anteil an weiblichen Leitungskräften bei 67 Prozent. Allerdings finden sich in der Einzelbetrachtung Frauen nicht in den Top-Positionen wieder, so liegt der Anteil an weiblichen Führungskräften auf der Ebene der Fachbereichs-, Fachdienst- sowie Eigenbetriebsleitungen und dem Jobcenter Lippe bei nur 23 Prozent. Neben verstärkten fortbildenden Maßnahmen soll deshalb unter anderem eine Netzwerkstruktur für Frauen in Führungspositionen entstehen, die zielgerichtete Themen, Informationstransfer, Austausch und spezifische Angebote umfasst.

Der Gleichstellungsplan umfasst drei aktuelle Themenschwerpunkte: Bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege, Frauen in Führungspositionen zu fördern und Frauen- und Männerdomänen aufzuweichen. Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege gewinnt sowohl an Bedeutung als auch an Facetten und ist mehr denn je eine Herausforderung. Dabei soll nicht nur die Lebensgestaltung einer jungen wachsenden Familie berücksichtigt werden, vielmehr liegt der Fokus nun auch auf dem Bereich der Pflege. Viele Personen übernehmen Verantwortung für ihre Eltern oder ältere Menschen, von der Betreuung bis hin zur Übernahme von pflegerischen Tätigkeiten. Die Kreisverwaltung Lippe verfügt in diesem Bereich über ein vielfältiges Angebot, dem nicht zuletzt durch die Endrundenteilnahme am Wettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2016“ des Bundesfamilienministeriums eine Auszeichnung zuteil geworden ist. In diesem Bereich zeigt sich, dass dennoch bei der Transparenz zu den vorhandenen Maßnahmen sowie bei einer systematischen und positiven Außendarstellung noch Verbesserungsbedarf besteht.

Um Männer- und Frauendomänen aufzuweichen, soll eine Arbeitsgruppe Strategien ausarbeiten, um Männer und Frauen für Positionen oder Bereiche zu begeistern, in denen sie im Moment unterrepräsentiert sind. Außerdem nimmt Nicole Krüger unter anderem an Auswahl- und Vorstellungsgesprächen in der Kreisverwaltung teil und wirkt an Verwaltungsentscheidungen mit. „Ich bin mir sicher, dass wir in vielen Bereichen eine positive Veränderung erreichen können“, so Krüger.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe