Was darf in die Toilette? Weltwassertag in diesem Jahr unter dem Motto „Abwasser“

Dr. Ute Röder, Armin Schauf und Anja Szalatnay, Mitarbeiterin des Fachbereichs Umwelt beim Kreis Lippe (von links), machen am Weltwassertag auch auf den richtigen Umgang mit Abwasser aufmerksam.

„Ein Lebenselement wird knapp“: Mit diesem Motto eröffneten die Vereinten Nationen vor nahezu genau 40 Jahren die erste Weltwasserkonferenz. Schon damals warnten Wissenschaftler vor einem Kollaps der Wasserversorgung – und das, obwohl man davon ausging, dass eigentlich genügend Wasser für die gesamte Weltbevölkerung zur Verfügung stehen müsste, auch für nachfolgende Generationen. Dabei geht ein großer Teil des Wasserverbrauchs auf das Konto der Industriestaaten, was auch daran liegt, dass das Wasser hier noch in nahezu unbegrenzter Menge und in garantierter Qualität jederzeit zur Verfügung steht. „Durchschnittlich verbraucht jeder Deutsche täglich 120 Liter  Wasser“, berichtet Rüdiger Kuhlemann, Leiter des Fachgebiets Wasser und Abfall beim Kreis Lippe. „Dabei wird nur ein geringer Anteil zum Trinken und zur Speisezubereitung genutzt. Den größten Anteil unseres Wasserverbrauches nehmen Hygiene und Waschvorgänge ein.“

Ein sinnvoller Umgang mit unserem Lebenselement, wie er schon seit 1977 gefordert wird, ist heute wichtiger denn je. Dazu gehört nicht nur die Reduzierung unseres Wasserverbrauches sondern auch die Reinigung von Abwässern. Die Vereinten Nationen haben daher den Weltwassertag 2017 unter das Motto „Abwasser“ gestellt, um das Verständnis für die Bedeutung einer wirksamen Abwasserreinigung und die Nutzung von Abwasser als Ressource zu intensivieren. „Verunreinigtes Wasser ist für Lebewesen nur eingeschränkt nutzbar. Erst durch eine Aufbereitung wird es dem Wasserkreislauf wieder vollständig zur Verfügung stehen“, erläutert Dr. Ute Röder, Leiterin des Fachbereichs Umwelt und Energie beim Kreis Lippe, die Notwendigkeit einer Abwasserreinigung. Eine wichtige Regel dabei: Was nicht ins Abwasser gelangt, muss auch nicht mit hohen Kosten entfernt werden. „Die Toilette wird manchmal auch als Entsorgungsweg gesehen“, weiß Kuhlemann. „Dies führt zu erhöhten technischen Problemen bei der Abwasserreinigung  und zu immer aufwendigeren Aufbereitungsverfahren.“ So komme es unter anderem zu verstopften oder beschädigten Abwasseranlagen, außerdem spiele auch die Entsorgung von Medikamenten und Mikroschadstoffen eine Rolle, die das Wasser stark verunreinigen und einzelne Bestandteile teilweise nicht mehr herausgefiltert werden können.

Was in die Toilette darf und was nicht, darüber gibt ein Informationsblatt der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.) Auskunft. Ein Vorteil dieses Merkblattes: Es ist mehrsprachig. „So können alle Bevölkerungsgruppen von diesen Informationen profitieren“, erklärt Armin Schauf, Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums beim Kreis Lippe (KI). Er sieht hierbei auch die Chance, mit einfachen Mitteln eine Problematik erst gar nicht entstehen zu lassen. „Auch der aufgeführte Hinweis, dass unser Leitungswasser unbedenklich zum Trinken geeignet ist, ist über dieses Informationsblatt nun leichter zu vermitteln.“ Der Kreis Lippe wird daher die Merkblätter den Kommunen sowie den Mitarbeitern in der Integration zur Verfügung stellen. 

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe