Reizen, Ramschen und den Spaß nicht vergessen – der Skatclub „Alte Säcke“ besteht seit 50 Jahren. Heute spielen Bernd Vadder, Bodo Lorenz, Werner Köster und Reinhard Haller zusammen
Bad Salzuflen. „Hast Du nicht“. „Hab ich doch“ – in dem privaten Gartenhaus in Schötmar geht es hoch her: Der Skatclub „Alte Säcke“ trifft sich und die vier Salzufler des wahrscheinlich ältesten noch bestehenden Skatclubs der Stadt lieben es, den Spielverlauf und die Strategie der Mitspieler gegenseitig ausgiebig zu bewerten. Natürlich mit einem Augenzwinkern. „Die eine oder andere Frotzelei muss man schon abkönnen“, schmunzelt Gründungsmitglied Bernd Vadder. Gemeinsam mit Werner Köster ist er seit 1967 dabei, seit 40 Jahren reizt auch Bodo Lorenz schon mit. „Nesthäkchen“ ist Reinhard Haller, der vor sieben Jahren mit einstieg. Gespielt wird jeden ersten Freitag im Monat reihum bei einem der vier Gastgeber – „fällt das mit einer geselligen Veranstaltung in der Stadt zusammen, wie dem Schützenfest oder dem Weinfest, wird der Spielort auch gerne mal in die Innenstadt verlegt“, berichtet Haller.
Mit der gemeinsamen Kasse wurden und werden immer wieder Fahrten und Ausflüge unternommen: „Helgoland, Mallorca, Berlin, die Mosel, Nord- und Ostsee – wir sind schon viel rumgekommen“, erinnert sich Bodo Lorenz und muss lachen bei dem Gedanken an die eine oder andere Anekdote, die sich dabei zugetragen hat. „Denn trotz allem sportlichen Ehrgeiz: Der Spaß steht für uns im Vordergrund. Die Gemeinschaft, zusammen sitzen und nebenbei gut unterhalten – das ist es, was unseren Club ausmacht“. Dass dabei das leibliche Wohl nicht zur kurz kommt, dafür sorgt auch jeweils der Gastgeber – „eine Stärkung zwischendurch ist immer wichtig“, so Vadder.
Die Ursprünge der „Alten Säcke“ liegen im gemeinsamen Sportkegeln in den 1960er Jahren. Daraus entstand die Skat-Runde, die bis heute großen Wert auf Zusammenhalt legt: „Wir hatten im Laufe der Jahrzehnte keine zehn verschiedenen Gesichter hier am Tisch“, erinnert sich Werner Köster. Seit der Gründung bestand der Club immer nur aus vier Mitgliedern, auch wenn Gastspieler immer wieder willkommen waren.
Und woher der Name „Alte Säcke“ stammt? „Tja, vielleicht waren wir damals sehr weitsichtig und ahnten schon, dass wir irgendwann mal unserem Namen alle Ehre machen würden…“, lacht der 86-jährige Werner Köster. „Und wenn 2019 noch zwei 70. Geburtstage anstehen, erfüllen ja auch die anderen die Kriterien“, ergänzt Bernd Vadder grinsend und wendet sich den beiden zu: „So, wer ist dran mit geben?“
Bild- und Textquelle: Christian M. Meinardus
