Alternative zur Heimunterbringung

 

Strichmännchen

Alternative zur Heimunterbringung: Kreis sucht Pflegefamilien für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge

Sie fliehen vor Krieg und Verfolgung, haben eine entbehrungsreiche Reise hinter sich und kommen allein nach Deutschland: Junge Menschen, sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF), die aktuell in großer Zahl in eine, wie sie hoffen, sicherere Zukunft aufbrechen. Um 20 solcher jungen Menschen – meist im Alter von 16 oder 17 Jahren –  hat sich zwischen Februar und September allein das lippische Kreisjugendamt gekümmert. „Hier angekommen, richtet das Kreisjugendamt dann eine Vormundschaft für sie ein, die die rechtlichen Angelegenheiten regelt, und kümmert sich anschließend um eine geeignete Unterbringung, meistens in einem Heim. Eine gute Alternative ist die Unterbringung in einer Pflegefamilie, die die Jugendlichen bei den ersten Schritten in Richtung Integration begleitet“, erklärt Karl-Eitel John, Leiter des Fachbereichs Familie und Soziales des Kreises Lippe. Das Kreisjugendamt sucht deshalb jetzt Lipper, die bereit sind, einen Jugendlichen bei sich aufzunehmen. „Die Verständigung auf Deutsch oder Englisch ist zwar nicht mit allen jungen Flüchtlingen sofort möglich, die ersten Erfahrungen zeigen aber, dass die jungen Menschen sehr schnell Deutsch lernen und sehr motiviert sind, sich zu integrieren“, stellt Stefanie Burkamp, beim Kreisjugendamt zuständig für den Bereich Gastfamilien, fest.

Interessierte Familien sollten ein Zimmer zur Verfügung stellen können und bereit sein, den Jugendlichen in ihren Alltag mit einzubeziehen. Die finanzielle Versorgung sowie Beratung und Begleitung der Jugendlichen übernimmt das Kreisjugendamt. Die Mitarbeiter bieten in Kooperation mit der evangelischen Familienbildung der Lippischen Landeskirche außerdem auch eine Schulung an, mit der sich interessierte Familien auf die Aufgabe vorbereiten können. Bei diesem Angebot, das voraussichtlich im Januar 2016 startet, können Interessierte mehr über die Situation der minderjährigen Flüchtlinge und die auf sie zukommenden Aufgaben sowie die Rahmenbedingungen erfahren.

Interessierte Familien können sich unter Tel.: 05202/99366-31 oder S.Burkamp@kreis-lippe.de ab sofort an Stefanie Burkamp wenden.

Textquelle: Kreis Lippe