Landschaftswächter treffen sich zur Jahrestagung

Manfred Zimmermann von der Unteren Landschaftsbehörde informiert über die Entwicklungsziele im Bereich des Herrengrabens.

Manfred Zimmermann von der Unteren Landschaftsbehörde informiert über die Entwicklungsziele im Bereich des Herrengrabens.

Lippische Landschaftswächter treffen sich zur Jahrestagung im Kalletal

 Zu ihrer Jahrestagung kamen die im Kreis Lippe eingesetzten Landschaftswächter diesmal im Norden des Kalletals zusammen. Thema der diesjährigen Veranstaltung war die Weseraue mit dem Naturschutzgebiet Aberg-Herrengraben. Im Rahmen eines Kurzvortrages gab Birgit Steffen-Waschek von der Unteren Landschaftsbehörde einen Einblick in die Nutzung des durch Lippe verlaufenden Teils der Weser vom frühen Mittelalter bis heute.

Der Fluss diente in den vergangenen Jahrhunderten überwiegend als Wasserstraße für den Güter- und Personentransport. Heute wird er auch zu Zwecken der Freizeit- und Erholungsgestaltung genutzt. Auch wirtschaftliche Interessen, wie die des Kiesabbaus und der Landwirtschaft, prägen die heutige Kulturlandschaft der Weseraue.

Im Rahmen einer Exkursion durch das Naturschutzgebiet „Aberg-Herrengraben“ informierte Manfred Zimmermann von der Unteren Landschaftsbehörde über die naturschutzfachlichen Entwicklungsziele im Bereich des Herrengrabens.

Er erläuterte anschaulich, wie die zum größten Teil zurzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen in dem Überschwemmungsgebiet langfristig einer Nutzung als Auenwald zugeführt werden sollen. Auch die Entwicklung weiterer Offenlandbiotope ist geplant. Derartige Naturschutzmaßnahmen tragen im Bereich von Gewässern erheblich dazu bei, dass seltene Tier- und Pflanzenarten den von ihnen benötigten Lebensraum zurückbekommen, der ihnen durch intensive Flächenbewirtschaftung und die Ausübung von Nutzungsrechten genommen worden ist. Der Kreis hat hierfür bereits vor Jahren Flächen zur Umsetzung der Landschaftsplanung erworben.

Gast der Veranstaltung war Dieter Marten vom BUND Vlotho. Er führte die Gruppe durch das Gebiet der Kiesabbauflächen im Weserauenbereich und zeigte in eindrucksvoller Weise auf, welche Entwicklungen in Flora und Fauna sich aus den Veränderungen des dortigen Landschaftsbildes aufgrund der fortschreitenden Abgrabung und gleichzeitigen Renaturierung ergeben haben.
Das Kreisgebiet umfasst  insgesamt 41 Landschaftswachtbezirke, von denen 40 besetzt sind. Landschaftswächter sind Beauftragte für den Außendienst und ehrenamtlich für die untere Landschaftsbehörde des Kreises Lippe tätig. Sie achten auf den Erhalt, den Schutz und die Entwicklung der Natur und stellen zugleich das Bindeglied zwischen Bevölkerung und Landschaftsbehörde dar.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe