Andreas Beckmann (l.) hat mit diesem Dank des österreichischen Kollegen Siegfried Mayerbrugger nicht gerechnet, rechts im Bild: Sigrid Kiepert und Dag Wohlgemuth.
Johanniter aus Lippe und Höxter beim österreichischen Musik-Open-Air „Wenn die Musi spielt“
Lippe-Höxter. Bis zu 15.000 Besucher feiern, tanzen und klatschen begeistert, wenn es jeden Sommer im österreichischen Bad Kirchheim bei St. Oswald heißt „Wenn die Musi spielt“. Seit 15 Jahren als Retter und Helfer mit dabei: Johanniter aus Ostwestfalen-Lippe, die ihre österreichischen Kollegen bei dieser Mammutaufgabe unterstützen. Am vergangenen Wochenende waren es zwei Bad Salzufler, Andreas Beckmann und Sigrid Kiepert, sowie Dag Wohlgemuth vom Johanniter-Ortsverband in Beverungen, die ein wachsames Auge auf die vielen Festivalbesucher hatten.
Mit einer einfachen E-Mail fing alles vor 15 Jahren an: „Mich hat interessiert, wie die Johanniter in den Nachbarländern arbeiten“, erzählt Andreas Beckmann vom Entstehen der Kooperation. Nach der ersten Kontaktaufnahme luden ihn die Johanniter aus Kärnten bald zum Sanitätsdienst bei dem großen Musik-Open-Air, das live in MDR und ORF übertragen wird, ein. Seitdem fährt der Bad Salzufler jedes Jahr mit weiteren Kollegen nach Kärnten.
Stars der Schlager- und Volksmusikszene wie Hansi Hinterseer, DJ Ötzi oder Semino Rossi treten bei „Wenn die Musi spielt“ auf – nicht sein Genre, wie Andreas Beckmann zugeben muss. Aber es ist auch nicht die Musik, die ihn in all den Jahren immer wieder nach Österreich zieht. „Wenn man 1 000 Kilometer für eine Fahrt auf sich nimmt, muss es schon etwas besonders sein“, lacht Beckmann und schwärmt von der herrlichen Berglandschaft Kärntens, der tollen Gemeinschaft und den vielen Freundschaften, die in den 15 Jahren entstanden sind. „Mittlerweile haben einige von uns auch schon abseits des Festivals Urlaub in Kärnten gemacht und wurden dort von den Kollegen gerne empfangen.“
Der Spaß und die Gemeinschaft entschädigen die Johanniter-Sanitäter des Regionalverbandes Lippe-Höxter für die Strapazen. Donnerstagabend, nach der Arbeit, geht es los Richtung Österreich, um am Freitag bereits bei der Generalprobe teilzunehmen und Samstag über die Gesundheit der zahlreichen Feiernden zu achten. Dafür nehmen sie extra Urlaub – denn natürlich verrichten sie diese Aufgabe ehrenamtlich.
In diesem Jahr mussten Andreas Beckmann, Sigrid Kiepert und Dag Wohlgemuth zum Glück nur selten helfend eingreifen. Ein paar Kreislaufzusammenbrüche aufgrund des warmen Wetters, aber ansonsten blieb es für die Retter aus Deutschland ein ruhiger Einsatz. Zum Dank für 15 Jahre persönliches Engagement und Unterstützung wartete auf Andreas Beckmann am Ende eine Überraschung: Siegfried Mayerbrugger, Bereichsleiter der Johanniter Kärnten überreichte seinem Bad Salzufler Kollegen ein Geschenk mit einem Steinkrug und anderen Andenken aus der Region. „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet und habe mich wahnsinnig gefreut“, so Beckmann gerührt. Eines steht für ihn heute schon fest: Auch im nächsten Jahr wird er wieder 1 000 Kilometer gen Süden fahren, um Freunden zu helfen.
Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
