Grünstücke für die deutsch-afghanische Freundschaft

Stoffquadrate als Zeichen der Freundschaft und Solidarität: Der Grüne Teppich für Afghanistan. Foto: LWL

Stoffquadrate als Zeichen der Freundschaft und Solidarität: Der Grüne Teppich für Afghanistan. Foto: LWL

Abschluss der Ausstellung „Grüner Teppich für Afghanistan“ im Ziegeleimuseum Lage

Lage. Nur noch bis zum Sonntag (30.10.) haben Besucher die Gelegenheit, die Sonderausstellung „Grüner Teppich für Afghanistan“ im Ziegeleimuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) zu besuchen. Wenn der Teppich danach

Lage wieder verlässt, wird er um etliche Bahnen länger sein. Zum ersten Mal in seiner Geschichte haben sich Exil-Afghaninnen an diesem Projekt beteiligt und mehr als 30 kleine Kunstwerke gefertigt, die sie nun zum Abschluss der Ausstellung präsentieren.

Wichtig ist den Afghaninnen, so betonen sie immer wieder, mit ihren Beiträgen zum Grünen Teppich“ ein Zeichen für die deutsch-afghanische Freundschaft zu setzten, was in den Arbeiten auch vielfältig thematisiert wird.

„Ich ziehe Afghanen magisch an“, stellt Ellen Blanke von der Kompetenzwerkstatt Beruf in Bad Salzuflen lachend fest. Und dann erzählt sie, wie aus dieser gegenseitigen Sympathie eine ehrenamtliche Aufgabe im ‚Camp‘ wurde, einst Siedlung der Briten, jetzt Wohnstätte für  Flüchtlinge. Dort organisierte Blanke den Aufbau einer Begegnungsstätte. Von der Idee, sich an der Ausstellung im Ziegeleimuseum zu beteiligen, seien die afghanischen Frauen sofort begeistert gewesen. Das Projekt habe ihnen eine sinnvolle Aufgabe gegeben.

Insgesamt wurden von Besuchern des LWL-Industriemuseums Ziegeleimuseum Lage während der zwei Ausstellungsmonate mehr als 120 Teilstücke kreiert. Sie alle werden für zukünftige Stationen in die Teppichbahnen eingenäht.

Wenn die Ausstellung am Wochenende schließt, wandert der Teppich weiter an einen neuen Ort. Trotzdem bleibt auch etwas davon in der Region. „Die Idee haben wir aufgegriffen“, sagt Blanke. „Wir machen jetzt einen „Teppich für Bad Salzuflen“. Was sei schließlich besser geeignet, um die kurdischen, syrischen und afghanischen Frauen zu einem gemeinsamen Projekt in die Begegnungsstätte zu holen als die Arbeit an einem Teppich, einem Symbol des Orients?

Hintergrund:

Das Kunstprojekt „Grüner Teppich für Afghanistan“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Probleme in diesem Land aufmerksam zu machen und insbesondere die Frauen zu unterstützen. Alle Gewinne aus der Aktion, etwa aus dem Verkauf von Postkarten, Einnahmen aus den Ausstellungen und Büchern, fließen in die Unterstützung von Frauen-Projekten in Afghanistan.

Der grüne Teppich besteht aus 15×15 Zentimeter großen Textilquadraten, die auf grünen Stoffbahnen zu einem Teppich verbunden werden. Die Quadrate gestalten und spenden Menschen aus aller Welt. In Lage wurden 36 Bahnen mit über 2.000 der textilen Kunstwerke gezeigt.

Ins Ziegeleimuseum geholt wurde das Projekt von Ulrike Loth, Externsteine Werkstatt für Handwerk, Kunst und Bildung e.V.

Bild- und Textquelle: LWL