75 Jahre Gedenken stalinistischer Deportation

v.l. Vorstandsvorsitzender des Museums Witalis Hagelgans, Leiterin des Museums Dr. Katharina Neufeld, Bundesinnenminister Thomas de Maiziére, Beauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, MdB Heinrich Zertik und Vertreter der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland

v.l. Vorstandsvorsitzender des Museums Witalis Hagelgans, Leiterin des Museums Dr. Katharina Neufeld, Bundesinnenminister Thomas de Maiziére, Beauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, MdB Heinrich Zertik und Vertreter der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland

Thomas de Maiziére würdigt das grausame Schicksal vieler Russlanddeutscher

Anlässlich des Gedenktages „75 Jahre Deportation der Deutschen in Russland“ beteiligt sich das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte als Mitveranstalter an einer Gedenkfeier in Berlin. Darin gedachten unter anderen auch der Bundesinnenminister Thomas de Maiziére der Geschichte der Russlanddeutschen, bevor eine feierliche Kranzniederlegung auf dem Parkfriedhof Marzahn erfolgte.

Initiiert wurde die Gedenkfeier vom ersten russlanddeutschen Bundesabgeordneten Heinrich Zertik. Die Ausführung erfolgte in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e. V., der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V., der Jugend der LMDR e. V., und dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte.

Zu der Veranstaltung hatten die Verantwortlichen des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte eine kleine Ausstellung auf der Bühne des Veranstaltungsraumes in der Akademie des Konrad-Adenauer-Hauses aufgebaut. Zusätzlich referierte Dr. Katharina Neufeld, Leiterin des Museums über ihre Ergebnisse der Forschung zur Deportation und Erinnerungen der Zeitzeugen. Neben ihren Ausführungen dienten auch Gedichte und ein Film zu Veranschaulichung. Darin wurde deutlich, durch wie viele widrige Umstände der Weg der Russlanddeutschen führte, der neben der großen Deportation durch den stalinistischen Erlass, auch von großen Verleumdungen und politischer Unterdrückung geprägt war.

In der Veranstaltung kamen auch Zeitzeugen, Experten aus der Wissenschaft, aus der Politik und junge Austauschstudenten aus Russland zu Wort. Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und Nationale Minderheiten Hartmut Koschyk betonte in seiner Ansprache die wichtige Rolle der Kirche und des Glaubens, die den entwurzelten Russlanddeutschen besonders in schweren Zeiten Kraft und kulturelle Identität verliehen und letztendlich auch deren Integration gefördert haben.

Thomas de Maiziére würdigte ebenfalls das grausame Schicksal der rund 900.000 Menschen, die unendlicher Leid erleben mussten und bis heute dennoch als „Brückenbauer“ zwischen den Ländern und Kulturen dienten und veranschaulichen, wie gelungene Integration aussieht. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier vom Detmolder Musikschullehrer Anatoli Wedel auf der Geige.

Nach einem Imbiss fand auf dem Parkfriedhof Marzahn eine feierliche Kranzniederlegung statt, während der der Innensenator von Berlin Frank Henkel ein Grußwort an die Anwesenden richtete. Auch mahnte der Vorsitzende der Konferenz der Aussiedlerseelsorge der Evangelischen Kirche Deutschland Reinhard Schott in einer anschließenden Andacht, Vertrauen in Gott und Zuversicht zu haben und rief zur Versöhnung auf. Mit einem Fototermin am Reichstagsgebäude mit dem Bundesinnenminister wurde der Gedenktag beschlossen.
Weitere Informationen zum Museum und zum Leben der Russlanddeutschen unter www.russlanddeutsche.de

Bild- und Textquelle: Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte