„…mit schlechten Karten gut spielen können“

Haben gemeinsam beim 5. Netzwerktag diskutiert (von links): Martina Schlüpmann, Maike Hoeft, Landrat Dr. Axel Lehmann und Andrea Ahrens, Koordinatorin Frühe Hilfen und Kinderschutz bei der Stadt Detmold.

Haben gemeinsam beim 5. Netzwerktag diskutiert (von links): Martina Schlüpmann, Maike Hoeft, Landrat Dr. Axel Lehmann und Andrea Ahrens, Koordinatorin Frühe Hilfen und Kinderschutz bei der Stadt Detmold.

Pädagogen und Fachleute diskutieren beim 5. Netzwerktag zum Thema Kinderschutz im Kreishaus

Wie gelingt die positive Entwicklung von Kindern trotz schwieriger Bedingungen? Mit dieser zentralen Frage haben sich jüngst die rund 120 Teilnehmer des 5. Netzwerkstags im Detmolder Kreishaus auseinandergesetzt.

Organisiert und durchgeführt wird die Veranstaltungsreihe seit 2008 vom „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz in Lippe“, einem Zusammenschluss aller Jugendämter in Lippe, dem Klinikum sowie dem Kreisgesundheitsamt.  „Unser gemeinsames Ziel ist es, in puncto Kinderschutz eine möglichst engmaschige Vernetzung aller hier involvierten Pädagogen und anderer Fachleute zu erreichen. Die Teilnehmer kommen aus allen Bereichen, die etwas mit der Arbeit mit Kindern im Alter von null bis achtzehn Jahren zu tun haben“, erklärt Martina Schlüpmann vom Gesundheitsamt des Kreises. „Nur vernetzt kann man am Ende erfolgreich sein und deshalb ist es vor allem beim Kinderschutz, einem sehr sensiblen Themenfeld, wichtig und richtig, dass hier Kräfte gebündelt und Erfahrungen ausgetauscht werden“, ließ Landrat Dr. Axel Lehmann die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung wissen.

Im Anschluss übernahm Referentin Prof. Dr. Birgit Leyendecker von der Fakultät für Psychologie und Entwicklungspsychologie der Ruhr-Universität Bochum das Mikrofon. Sie betonte die Rolle der Eltern. Besonders betonte sie außerdem die Bedeutung einer männlichen Bezugsperson für eine positive Entwicklung des Kindes. Ihre Kollegin Maike Hoeft vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Paderborn stellte im anschließenden zweiten Input-Referat die Schnittstelle Kita/Familie als wichtig heraus. Ihrer Meinung nach, sei es vor allem wichtig, die Selbstwirksamkeit, Sozialkompetenz und Stressbewältigungskompetenz der Kinder zu stärken und zu stützen.

Danach ging es für die Teilnehmer in zwei Arbeitsgruppen weiter. Die hier gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungswerte wurden in der Schlussrunde schließlich gemeinsam zusammengetragen und bewertet. Einigkeit herrschte darin, dass an der Schnittstelle Kita/Familie neue kreative Ideen zur Verbesserung der Zusammenarbeit gebraucht werden. In diesem Zusammenhang kristallisierte sich auch der Wunsch nach spezifischen Fortbildungen, beispielsweise in puncto Gesprächsführung seitens der Erzieherinnen heraus. Besonders betont wurde in der Diskussion die Bedeutung einer männlichen Bezugsperson für eine positive Entwicklung des Kindes. „Der Nachmittag war sehr fruchtbar und hat uns gezeigt, dass wir mitten in der Vernetzung sind und wir weiter gemeinsam an Strukturen arbeiten wollen, damit unsere Kinder auch `mit schlechten Karten gut spielen können´. Damit wir möglichst viel Input von den Teilnehmern verwerten können, werden wir jetzt erst einmal die Feedbackbögen auswerten und die dort geäußerten Wünsche und Kritiken in die weitere Arbeit mit einfließen lassen“, resümierte Martina Schlüpmann.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe