Lippische Jugendliche besuchen ehemalige Konzentrationslager – Ausstellung im Kreishaus

Petra Jürgens (1. von rechts) und Linda Hermanns (2. von rechts) mit Teilnehmern der Gedenkstättenexkursion bei der Ausstellungseröffnung im Detmolder Kreishaus.

Petra Jürgens (1. von rechts) und Linda Hermanns (2. von rechts) mit Teilnehmern der Gedenkstättenexkursion bei der Ausstellungseröffnung im Detmolder Kreishaus.

Auschwitz und Birkenau: Zwei Begriffe, die verbunden sind mit den Schrecken des Naziregimes. Die heutigen Gedenkstätten halten die Erinnerungen an die Gräueltaten wach und bieten so die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem Thema. Im Oktober haben 21 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Kreis Lippe an einer Gedenkstättenexkursion teilgenommen und die beiden ehemaligen Konzentrationslager besucht. Die Eindrücke dieser Fahrt und die Auseinandersetzung der jungen Menschen mit den Verbrechen der Nazis hat der Fotograf Marco Schriegel auf insgesamt 16 Fotografien eingefangen. Die Bilder sind jetzt im Kreishaus in Detmold auf Ebene 3 ausgestellt und dort noch bis zum 27. Januar 2017 zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zu sehen.

„Die überwältigende Konfrontation mit den Verbrechen des Naziregimes und die unfassbare Größe des Lagers Birkenau berührten jeden von uns“, resümiert Schriegel diese Erfahrung. Sein Ziel sei es gewesen, diese Eindrücke seiner Kamera einzufangen und gleichzeitig den Respekt gegenüber dem Thema und gegenüber den Jugendlichen zu wahren. Entstanden sind Fotografien, die bewusst nicht mehr bearbeitet wurden und in schlichtem Schwarz-Weiß für sich sprechen sollen. Alle Bilder der aktuellen Ausstellung sind während der Besuche in den Gedenkstätten Auschwitz I (Stammlager) und Auschwitz-Birkenau entstanden.

Die Gedenkstättenexkursionen werden seit 2010 im Zweijahresrhythmus von dem Jugendzentrum „JkS“ Schieder organisiert. Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 26 Jahren. In mehreren Vorbereitungstreffen erhalten sie die Gelegenheit, die Fahrt mit ihren eigenen Themen und Fragen mitzugestalten. „Als informeller Lernort möchten wir die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei unterstützen die Geschichte und den Ort abseits von Schule und Medien zu erleben, zu verstehen und zu begreifen“, erklärt Linda Hermanns, Leiterin des JkS. „Denn es ist wichtig, dass die Verbrechen des NS-Regimes, einem schrecklichen Kapitel unserer Geschichte, nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb war es uns ein besonderes Anliegen, die Exkursion des JkS zu unterstützen“, ergänzt Petra Jürgens von der Jugendförderung des Kreises Lippe. Die Jugendförderung und der LWL fördern die Gedenkstättenexkursionen seit 2010.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe