Sprache als Schlüssel zur Welt: Kommunale Kitas im Kreis Lippe bilden sich fort

Haben sich gemeinsam fortgebildet: Dagmar Wietheger-Claes (rechts) mit Teilnehmerinnen eines Fortbildungsmoduls im Feuerwehrausbildungszentrum Lemgo.

Sprache ist eine zentrale Schlüsselvoraussetzung für Bildung, Identitätsentwicklung oder Integration. Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse heben deshalb die Wichtigkeit hervor, dass die Sprachbildung in Form von vielfältigen Kommunikations- und Sprechanlässen bereits in den Kindertageseinrichtungen erfolgt. Aus diesem Grund hat der Kreis Lippe jüngst die Fortbildungsreihe „Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtungsverfahren“ an den Start gebracht. „Seit der Reform des Kinderbildungsgesetzes, muss die sprachliche Entwicklung jedes Kita-Kindes besonders dokumentiert werden.  Um das umfangreiche Verfahren kennenzulernen, stellt das zuständige Familienministerium NRW deshalb einen Zuschuss für die von uns konzipierte Fortbildung zur Verfügung“, erklärt Dagmar Wietheger-Claes, pädagogische Kita-Fachberaterin des Kreises Lippe. Gemeinsam mit Margitta Hunsmann, einer geschulten Multiplikatorin des Landes Nordrhein-Westfalen, hat sie jetzt die ersten Erzieherinnen in den neuen Beobachtungsverfahren geschult. Mit dabei waren die Familienzentren Abakus, Alte Rothe, Die kleinen Strolche, Regenbogenkinderland, Spatzennest und Greste sowie die Villa Kunterbunt.

In einem weiteren Modul zum Thema Mehrsprachigkeit haben die Leopoldshöher  Gemeindekitas jetzt außerdem ihre Kenntnisse im Umgang mit Kindern und Eltern mit ausländischen Wurzeln erweitert. „Früher riet man Eltern mit Migrationshintergrund: `Frau Y. sprechen Sie deutsch mit ihrem Sohn Ali´. Heute weiß man, wie wichtig die eigene Familiensprache als Basis für die Identitätsentwicklung und Sprachentwicklung des Kindes ist. Deshalb ist es für die Elternberatung der Fachkräfte sehr bedeutsam, mehr über die Hintergründe der Familiensprache und deren Kultur zu erfahren“,  erläutert Dagmar Wietheger-Claes.

Abgerundet wurde die Fortbildungsveranstaltung durch einen Büchertisch mit Fachliteratur, mehrsprachigen Bilderbüchern, Übersetzungshilfen und Spielen aus der Präsenzbücherei des Kreis-Medienzentrums, der durch die Teilnehmer großen Zulauf erfuhr. „Die Rückmeldungen der pädagogischen Fachkräfte waren durchweg sehr positiv. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn noch mehr Kitas unser Angebot zur Fortbildung in Anspruch nehmen würden“, so Wietheger-Claes abschließend.

Wer Interesse an der Fortbildungsreihe „Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtungsverfahren“ hat, kann sich unter 05231/ 62 42 20 oder D.Wietheger-Claes@kreis-lippe.de melden.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe