Den Pflegeberuf aufwerten

Walter Kern MdL, Jutta Wenzel, Irene Karkoschka und Klaus Nolting (von rechts) nahmen im Elisenstift die Aufwertung des Pflegeberufs in den Blick.

Walter Kern diskutiert über Pflegekammern, Aus- und Weiterbildung

Kreis Lippe/Humfeld.  Bürokratisierung und zeitraubende Dokumentation in der Pflege sind immer wieder brennende Themen in Gesprächen, die der CDU-Landtagsabgeordnete Walter Kern mit den Geschäftsführungen der Pflegeeinrichtungen in der Region führt. Im Humfelder Elisenstift ging es darüber hinaus um das neue Pflegestärkungsgesetz und das Image der Pflegeberufe. Kern diskutierte mit Irene Karkoschka, Jutta Wenzel und Rudolf Kaup vom Elisenstift-Vorstand sowie mit Bürgermeister Friedrich Ehlert und Dörentrups CDU-Chef Klaus Nolting.

Einig sind sich alle, dass der Fokus auf der Pflege, nicht auf ihrer Dokumentation liegen muss. Einen „Ausdruck der Misstrauenskultur“ nennt Bürgermeister Ehlert die herrschende Bürokratie in den Einrichtungen. Mit Walter Kern setzt er auf Optimierungen durch die neuen gesetzlichen Regelungen. „Sie zielen darauf, mit Bürokratieabbau und besserer Refinanzierung der Träger über die Krankenkassen die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte zu verbessern und mehr Zeit für die eigentliche Pflege zu haben“, so Kern. „Das wird auch den Pflegeberuf attraktiver machen“, ist er sicher.

Seine Gesprächspartner bestätigen Kern in der Forderung nach einer Aufwertung des Berufsbildes: „Finanzielle Anreize, Karrieremöglichkeiten, Aufstiegschancen und auch ein flächendeckender Pflegetarif fehlen derzeit“, wissen Jutta Wenzel und Irene Karkoschka aus ihrer Praxis. Sie schlagen eine differenziertere Ausbildung sowie einen Bildungsgang „Pflegehelfer“ vor und wollen die Weiterbildung der Pflegekräfte über E-Learning intensivieren.

Mit der CDU-Landtagsfraktion setzt sich Kern dafür ein, Aus- und Weiterbildung sowie die Selbstverwaltung des Berufsstandes der Pflegenden in die Hände einer Pflegekammer zu legen: „Sie trägt zur Professionalisierung bei, sichert das Qualitätsniveau und wertet den Pflegeberuf auf“, erläutert er und mahnt zu schnellen Entscheidungen, da für die nächsten Jahre ein extremer Anstieg der Pflegebedürftigen prognostiziert sei. Die Pflege-Experten befürworten die Idee der Pflegekammer, wollen allerdings „kein zusätzliches Monstrum und keine Doppelstrukturen.“ Vorreiter in Sachen Pflegekammer ist das Land Rheinland-Pfalz, darüber hinaus gibt es derzeit in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen eine Pflegekammer.

Bild- und Textquelle: Walter Kern