Permanente Tempolimits sind nicht zielführend

IHK befragt Detmolder Unternehmen zur Lärmaktionsplanung

Fast 80 % der Detmolder Unternehmen sprechen sich gegen permanente Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet aus, so das Ergebnis einer jüngst von der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) durchgeführten Umfrage an der sich 231 Betriebe beteiligt haben. Anlass der Befragung ist die Erarbeitung eines Lärmaktionsplans durch die Stadt Detmold. Im Zuge dessen sollen, insbesondere entlang wichtiger Einfahrts- und Durchfahrtsstraßen, Tempolimits eingeführt werden.

Für die meisten der befragten Firmen ist das keine Option. Aus ihrer Sicht wird durch eine Temporeduktion, in Teilen sogar permanent auf 30 Kilometer pro Stunde, das generelle Verkehrsaufkommen nicht verhindert. Ganz im Gegenteil. 82 % derjenigen Unternehmen, die eine Temporeduktion als nicht zielführend erachten sind der Meinung, dass dadurch der Verkehrsfluss behindert wird. Das langsame Fahren erzeuge Staus und letztlich würden durch „Anfahren“ und „Abbremsen“ eher mehr Lärm und Abgase erzeugt.

Als größte Stadt im Kreisgebiet erfreut sich Detmold einer hohen Frequenz. Nahezu ein Drittel der Befragten (30 %) pendelt täglich zwischen Detmold und einer anderen lippischen Kommune hin und her. 48 % bewegen sich innerhalb der Stadt, um zum Arbeitsplatz zu gelangen. Egal welche Wege zurückgelegt werden, die Mehrheit der Befragten (71 %) ist dabei mit dem PKW unterwegs. Vor diesem Hintergrund ist eine gute Streckendurchlässigkeit unabdingbar.

Eine Tempodrosselung könnte aber aus Sicht der Unternehmen nicht nur für die täglichen Berufspendler zu einem echten Hemmnis werden. „Es könnten Personen dadurch abgeschreckt werden die Innenstadt und damit die Geschäfte dort zu besuchen“, ist sich ein Unternehmer sicher und ein weiterer ergänzt: „Die Verkehrsanbindung für Detmold wird noch mehr beeinträchtigt. Das sind weitere Schritte zurück.“

Innenstädte als Marktplatz des Handels, der Gastronomie und Dienstleistungen leben von Frequenz. Sie müssen für die verschiedensten Nutzungen erreichbar bleiben. Die IHK fordert daher die Detmolder Verwaltung auf, von Tempolimits im Stadtgebiet Abstand zu nehmen und vielmehr auf den Verkehrsfluss fördernde Maßnahmen zu setzen. Eine Möglichkeit sieht die Kammer darin, die bestehenden Ampeln im Stadtgebiet besser aufeinander abzustimmen.

Bild- und Textquelle: IHK Lippe