Verwoben

Ankabuta, Ankabuta in Schwalenberg, mixed media, 14.7×10.5 cm,
2017 (Fachwerk mit Spinne)

Ankabuta mit Mehtap Baydu, Moritz Frei, Dorothee von Windheim

Abschlussausstellung der Stipendiatin des Landesverbandes Lippe 2017, Robert Koepke Haus, 29.09.2017-05.11.2017

Die Stipendiatin Ankabuta und drei Gastkünstler verwandeln das Robert Koepke Haus in eine große Installation. „Verwoben“ lautet daher auch der Titel der Ausstellung, was sich sowohl künstlerisch verstehen lässt, da es sich bei den Gastkünstlern, die Ankabuta ausgewählt hat, um künstlerische Freundschaften handelt, die eine gegenseitige Themenverwobenheit erkennen lassen, aber auch im bildlichen Sinne, da Ankabuta in ihre Installation im Robert Koepke Haus die Werke ihrer Gäste mit einbaut, sie wie eine Spinne in ihr Netz einwebt.

Ankabutas Werk ist vielseitig, sie ist in mehreren Medien zu Hause: der Malerei, Zeichnung, Objektkunst, Installation und Performance. Ankabuta ist eine Meisterin des Perspektivwechsels. Sie beherrscht das Metier der bizarren Miniatur ebenso wie raumgreifende Installationen, die sie für den jeweiligen Ausstellungsort erarbeitet.

Die Arbeiten von Ankabuta, die in Schwalenberg entstanden sind, bestehen aus drei Themenkomplexen. Diese funktionieren als unabhängige Kunstwerke, werden aber von der Künstlerin miteinander kombiniert und zu einer großen Gesamtinstallation zusammengefügt.

Ein Themenkomplex sind spielerische Miniaturobjekte, wie aus Draht und Ton geformte kleine Figuren, Tiere und Porträtpuppen, sowohl von Bekannten der Künstlerin als auch Selbstporträts, beispielsweise mit drei Armen.

Daneben entstehen zwei großformatige konzeptuellen Arbeiten. Zum einen das aus kleinsten Drahtgeflechten geformte Stadtpanorama Schwalenbergs, zum anderen die aus Fachwerkansichten gedruckten Stadtpläne auf großformatigen Papierbögen. Auf diese Papierarbeiten stellt Ankabuta ihre Miniaturen, so dass in der Kombination der beiden Werkgruppen Geschichten des Alltags erzählt werden.

Ankabuta wurde 1980 in Korea geboren. Sie studierte von 1999-2003 Fine Art an der Chung-Ang Universität in Südkorea, und von 2004 -2009 an der Kunsthochschule in Kassel bei Prof. Dorothee von Windheim und Prof. Urs Lüthi. Examen bei Prof. Lüthi und Prof. Jakob Gebert. 2010-2012 Charlotte-Prinz Stipendium in Darmstadt und 2012 Vordemberge-Gildewart Stipendium in Wiesbaden. Vom 1. Mai 2017 bis zum 31. Oktober 21017 lebt und arbeitet sie als Stipendiatin des Landesverbandes Lippe im Künstlerhaus in Schwalenberg. Ihre Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Südkorea gezeigt. Sie lebt und arbeitet in Wiesbaden.

 

Der Künstlername Ankabuta, hergeleitet aus dem Arabischen, bedeutet „weibliche Spinne“. Der Name ist durchaus programmatisch zu verstehen: Ankabuta arbeitet mit künstlerischer Ausdauer und handwerklicher Genauigkeit, mit unbeirrbarer Beharrlichkeit und konzeptuellem Stehvermögen.

Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe