Positive Tendenz bei der Integration junger Menschen

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Lippe. Seit sechs Jahren verantwortet das Jobcenter Lippe als sogenannte Optionskommune in alleiniger kommunaler Verantwortung die Betreuung, Integration und die Sicherung des Lebensunterhaltes von langzeitarbeitslosen Lipperinnen und Lippern.

Wie jedes kommunale Jobcenter in NRW schließt auch das Jobcenter Lippe mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) Jahr für Jahr Zielvereinbarungen über die zu erreichende Integrationsquote und die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug ab. Die Ziele berücksichtigen jeweils die örtlichen arbeitsmarktlichen Gegebenheiten und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Anvisierte Ziele klar übertroffen

„Wir haben uns im vergangenen Jahr zwei ambitionierte Ziele gesetzt: erstens die Zahl der Integration langzeitarbeitsloser Leistungsempfänger in Arbeit und Ausbildung im Verhältnis zum Vorjahr noch einmal zu steigern. Gleichzeitig hatten wir uns vorgenommen, die Zahl der Lipperinnen und Lipper, die schon länger als zwei Jahre Leistungen vom Jobcenter erhalten, von diesem Leistungen unabhängig zu machen“, so Henning Matthes, Vorstand des Jobcenters Lippe. „Beide Ziele haben wir klar übertroffen.“

Die Zahl der Integrationen im Jahr 2017 lag mit insgesamt 4.466 um 6,3 Prozent über dem mit dem Landesministerium vereinbarten Zielwert (4.200). Ebenso wurde in 2017 der Zielwert für die Senkung der Zahl der Langzeitleistungsbeziehenden (-1,0 Prozent gegenüber dem Vor-jahr) mit -1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr übertroffen.

Weiterhin zentrales Thema: Jugendliche in Ausbildung bringen

Zentrale Aufgabe der Beratungsfachkräfte im Jobcenter ist es, die Potenziale ihrer Kundinnen und Kunden zu erkennen und zu heben.

„Idealerweise schaffen wir durch den Erwerb eines Schulabschlusses und einer beruflichen Ausbildung, eine nachhaltige Perspektive  insbesondere für junge Menschen, die am Anfang ihres Berufslebens stehen“, beschreibt Matthes ein wesentliches Ziel des Jobcenters.

Mit der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren arbeitet das Jobcenter Lippe seit Jahren erfolgreich: Exemplarisch für den positiven Trend steht die Kombi-Maßnahme mit dem Titel „Sprinter/InJob“, die seit November 2017 von einem Bildungsträger in Bad Salzuflen durchgeführt wird. Im Fokus steht in dieser Maßnahme die Unterstützung bei der beruflichen Orientierung junger Menschen, um eine passgenaue Ausbildungsperspektive zu entwickeln. Über Betriebsbesichtigungen, gemeinsame Gespräche mit Arbeitgebern und eine Praktikumsphase werden die Jugendlichen auf den erfolgreichen Start in ihre, im Rahmen dieser Maßnahme gesuchte, Ausbildung vorbereitet.

Bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 20 Personen, haben bisher 16 Teilnehmende eine Arbeit (9), eine Ausbildung (5) oder eine Einstiegsqualifizierung (2) aufnehmen können.

Für den Herbst ist eine weitere spezielle Maßnahme geplant, die sich insbesondere an schwierig zu aktivierende Jugendliche richtet. Durch eine Kombination aus beratenden Segmenten und einem stabilisieren – den Kernelement – nach Art einer Produktionsschule – sollen Möglichkeiten für eine individuelle Ansprache und Betreuung eröffnet werden.

Innerhalb der Zielgruppe der jungen Menschen unter 25 Jahren nahm der Anteil an Geflüchteten im Jahr 2017 weiter zu. Die spezialisierte Beratung junger Geflüchteter wurde zu diesem Zweck weiter ausgebaut. U.a. findet in den Berufskollegs eine Betreuung durch Schülerberaterinnen/-berater des Jobcenters statt, die einen intensiven Kontakt zur Zielgruppe ermöglicht. Nach erfolgreichem Durchlaufen flüchtlingsspezifischer Aktivierungsmaßnahmen beginnt das Fachgebiet U25 diese Kundinnen und Kunden in reguläre Maßnahmeangebote zu überführen.

Sozialer Arbeitsmarkt in Lippe

Die wirtschaftliche Lage auch im Kreis Lippe ist weiterhin stabil und nimmt weiterhin Arbeitskräfte auf. Insbesondere Fachkräfte sind gesucht. Vor dieser Entwicklung können Langzeitarbeitslose leider nur unterdurchschnittlich partizipieren.

Der Kreis Lippe hat daher das wichtige Thema „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ auch in seinem Zukunftskonzept 2025 aufgegriffen. Mit dem Ausbau eines Sozialen Arbeitsmarktes in Lippe soll den Menschen eine Beschäftigungsperspektive geboten werden, die auf dem regulären Arbeitsmarkt ohne entsprechende Unterstützung aktuell keine Chance (mehr) haben. Hier arbeitet das Jobcenter Lippe eng mit der kommunalen Beschäftigungsförderungsgesellschaft Netzwerk Lippe gGmbH und Beschäftigungsträgern zusammen.

Textquelle: Jobcenter Lippe