Großkundgebung gegen Verschärfung der Düngeverordnung

Gegen die erneute Novellierung der Düngeverordnung findet am 4. April eine Großkundgebung in Münster statt. „Diese Verschärfungen bedrohen die gesamte Lanwirtschaft – egal, ob ökologisch oder konventionell, ob Acker-, Gemüse-, Obstbauer oder Tierhalter“, so Vorsitzender Dieter Hagedorn. Durch eine bodennahe und verlustarme Ausbringung wie hier mit den Schleppschläuchen wird Gülle bodenschonend auf dem Feld verteilt und eine Geruchsbelästigung reduziert Foto: „Güllefass“ von Florian Pottkamp

Bauern aus Lippe dabei

Hagedorn: „Bedroht ist gesamte Lanwirtschaft: ob ökologisch, konventionell, Acker-, Gemüse-, Obstbauer oder Tierhalter“

Lippe. Die erneute Novellierung der Düngeverordnung bewegt die heimischen Landwirte: Unter dem Motto „Bauern brauchen Zukunft – Zukunft braucht Bauern!“ veranstaltet der Bauernverband Westfalen-Lippe am 4. April eine Großkundgebung in Münster auf dem Domplatz. Rund 5000 Teilnehmer – darunter viele aus dem Kreis Lippe – und etwa 150 Trecker werden erwartet. Zudem werden Berufskollegen aus Niedersachsen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und dem Rheinland kommen.

Schutz des Grundwassers hat erste Priorität

„Die neue, fachlich fragwürdige Verschärfung der Verschärfung der Düngeverordnung ist für viele Höfe nicht mehr leistbar, dies wird den Strukturwandel beschleunigen und neuen Größenordnungen in der Landwirtschaft den Weg bereiten“, bringt es Dieter Hagedorn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe, auf den Punkt. „Wir werden mit der Großkundgebung deutliche Zeichen an die Politik richten. Gleichzeitig betont Hagedorn: „Wir wollen unser Wasser sauber halten.“ Die Qualität und damit der Schutz des Grundwassers habe für die Bauern erste Priorität. Doch die neuen Vorschläge seien das bislang letzte Beispiel einer Reihe von immer mehr kostensteigernden Auflagen und Wünschen an die Landwirtschaft. „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo sich Politik und Gesellschaft entscheiden müssen, ob sie auch künftig noch eine von bäuerlichen Familienbetrieben getragene flächendeckende Landwirtschaft in Deutschland wollen“, untermauert Hagedorn. „Wir brauchen dringend eine ehrliche Diskussion, unter welchen Voraussetzungen dies möglich ist.“ Weiter solle die Kundgebung ein deutliches Zeichen für ihre Dialogbereitschaft setzen. „Wir wollen vor Ort unsere Bemühungen beim Wasser- und Artenschutz zeigen.“

Zum Hintergrund: 2017 ist eine neue Düngeverordnung in Kraft getreten, die die Landwirte vor großen Herausforderungen stellt. „Vieles in dieser Verordnung ist richtig und wird von den Bauern mitgetragen“, unterstreicht der Vorsitzende. Er weist aber darauf hin, dass es Zeit brauche, bis der Erfolg der bereits ergriffenen Maßnahmen der laufenden Düngeverordnung Wirkung zeige und messbar sei. Nun jedoch habe das Bundeslandwirtschaftsministerium ohne Absprache mit Fachleuten, Bauern und Verbänden, einen Vorschlag zur weiteren Verschärfung des Düngerechts an die EU gereicht, die die Landwirtschaft auch im Kreis Lippe erheblich verändern werde. Hagedorn: „Diese und weitere Maßnahmen werden den Strukturwandel in unserem Kreis massiv vorantreiben.“ Die beabsichtigte Verschärfungen der Verschärfung bedrohe die gesamte Lanwirtschaft – egal, ob ökologisch oder konventionell, ob Acker-, Gemüse-, Obstbauer oder Tierhalter.

Hinweise zur Großkundgebung: Sie beginnt um 10.30 Uhr auf dem Domplatz in Münster. Erwartet werden Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und NRW-Agrarministerin Ursula Heinen-Esser. Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV) und Albert Schulte to Brinke, Präsident des Niedersächsischen Landvolks werden zu den Bäuerinnen und Bauern sprechen.

Der Landwirtschaftliche Kreisverband Lippe plant den Einsatz von Bussen. Wer noch Interesse hat, gemeinsam mit dem Bus nach Münster zu fahren, kann sich beim Kreisverband Lippe melden: Auf der Helle 16, 32052 Herford, Tel: 05221-34 204 12, Fax: 05221-34 204 19, Mail: info-hf@wlv.de.

Bild- und Textquelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband