Neue Kernanlaufstelle und Erlebnisweg in Augustdorf eröffnet

Erkunden das Landschaftsmodell der Senne: Bürgermeister Dr. Andreas Wulf, Landrat Dr. Axel Lehmann und Daniel Lühr (v.l.)

Endspurt beim Naturschutzgroßprojekt

Lippe/Augustdorf. Das Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald (NGP) ist um zwei Attraktionen reicher: Im Augustdorfer Rathaus haben nun Landrat Dr. Axel Lehmann und Bürgermeister Dr. Andreas Wulf die dritte und letzte Kernanlaufstelle eröffnet. Sie ist ein erster Infopunkt für Besucher, die von Augustdorf aus das NGP erkunden wollen. Zusätzlich wurde der vierte Naturerlebnisweg eingeweiht. „Das Projekt hat verschiedene Lebensräume gesichert, um die einzigartige Vielfalt des Teutoburger Waldes und der Senne zu erhalten. Mit der Fertigstellung von vier Erlebniswegen und den dazugehörigen Infopunkten haben wir es geschafft, Naturschutzmaßnahmen der Öffentlichkeit hautnah und behutsam zugänglich zu machen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Im Rathaus können Besucher über eine Infosäule und ein Landschaftsmodell der Senne interaktiv Informationen über das Projekt und dessen Bedeutung sowie über die Landschaft abrufen. Die Kernanlaufstelle ist in Kooperation mit der Gemeinde entstanden. „Augustdorf hat mit der Senne die bedeutendste zusammenhängende Heidelandschaft in Nordrhein-Westfalen zu bieten. Die Anlaufstelle und der neue Naturerlebnisweg tragen dazu bei, dass Wanderer unsere einzigartige Landschaft noch intensiver erleben und genießen können. Damit werden die Erholungs- und Tourismusangebote der Gemeinde ein weiteres Stück verbessert“, sagt Bürgermeister Dr. Andreas Wulf.

Von der Anlaufstelle ist es nur ein kurzer Fußweg zum Sportplatz Schlingsbruch an der Haustenbecker Straße, dem Startpunkt des Furlbachpfades. Der vier Kilometer lange Naturerlebnisweg verbindet herausragende Merkmale der Senne: Wanderer können in den Sommermonaten Senner Pferde beim Weiden beobachten oder sich einen Eindruck von den Heideflächen machen, die sinnbildlich für alte Kulturlandschaften stehen. Zudem verpachtet das NGP entlang des Weges Sandäcker zur traditionellen Bewirtschaftung. Alte Nutzpflanzen

wie der Buchweizen werden hier angepflanzt und inzwischen selten gewordenen Ackerwildkräutern wird ein Lebensraum gegeben. „Gerade im Bereich des Furlbachtals können Wanderer erleben, wie sich die Natur die Landschaft zurückerobert. Der Bachlauf und die umgebenden Wälder entwickeln sich ohne den Einfluss des Menschen. Davon profitiert auch die Tier- und Pflanzenwelt. So dient der Furlbach etwa seltenen Arten wie dem Bachneunauge oder dem Eisvogel als Lebensraum“, so Daniel Lühr, Projektleiter des Naturschutzgroßprojektes Senne. Bei der geführten Eröffnungswanderung konnten sich bereits 85 Wanderer von der Vielfalt überzeugen.

Die Fertigstellung der Kernanlaufstellen und der Naturerlebniswege ist ein wesentlicher Bestandteil des NGP, das Mitte 2020 ausläuft. Bereits in den Vorjahren wurden Kernanlaufstellen im Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen und im Haus des Gastes in Lage eröffnet. Zudem richteten die Mitarbeiter des NGP den Eidechsenpfad, die Ochsentour und den Holzweg ein. Für die Umsetzung der gesamten Besucherlenkung innerhalb des NGP wurde eine Summe von rund 200.000 Euro bereitgestellt. Die Finanzierung erfolgt im Zuge der Förderung des Naturschutzgroßprojektes durch den Bund, das Land, einen Eigenanteil der NRW Stiftung sowie den Kreis Lippe und die vier beteiligten Kommunen.

Auf Kreisebene wird schon über eine Fortführung des Projektes beraten, das bislang vom Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge getragen wird. So hatte der Kreistag 2018 den Landrat damit beauftragt, die Übernahme des NGP vorzubereiten, damit es mit dem Archäologischen Freilichtmuseum zum UR.LAND verschmelzen kann. Zurzeit werden hierfür noch Fördermöglichkeiten gesucht.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe