Die Sparkasse Lemgo zieht Bilanz für 2019

v.l.: Bernd Brummermann, Bernd Dabrock und Klaus Drücker

Die Sparkasse Lemgo präsentierte für 2019 ein zufriedenstellendes Ergebnis und freut sich nun auf ein ganz besonderes Geschäftsjahr: Am 1. November wird die Sparkasse Lemgo 175 Jahre. „Mit einer Bilanzsumme von 3,183 Milliarden Euro und 524 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir auch in bewegten Zeiten und nach 175 Jahren erster Ansprechpartner für die Lipperinnen und Lipper, wenn es um das Thema Finanzen und um die Förderung gesellschaftlichen Engagements geht“, informierte Bernd Dabrock, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Lemgo, gemeinsam mit den Mitgliedern des Vorstandes Klaus Drücker und Bernd Brummermann.

Starkes Börsenjahr und unveränderter Leitzins

2019 war ein starkes Börsenjahr. Zum Jahresende erreichte der DAX 13.249 Punkte und stieg damit im Jahresverlauf um 25,4 Prozent. Der Leitzins hingegen liegt seit März 2016 bei 0,00 Prozent. Die Europäische Zentralbank berechnet Banken für Geldeinlagen einen negativen Zinssatz. Dieser wurde im September 2019 von -0,4 auf -0,5 Prozent erhöht. Sparer sehen sich heute aktiv nach Alternativen um. In 2020 ist mit keiner Veränderung der Zinssituation zu rechnen. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Grundstimmung der Wirtschaft positiv ist. Derzeit geht man von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,1 Prozent aus.

Mit dem Ergebnis zufrieden

Mit einer Bilanzsumme von 3,221 Milliarden Euro liegt die Sparkasse Lemgo auf Platz 13 von 58 Sparkassen in Westfalen-Lippe. Das Betriebsergebnis (0,89 Prozent der jahresdurchschnittlichen Bilanzsumme) ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken – liegt aber über dem Schnitt der Sparkassen in Westfalen-Lippe. Steuerzahlungen der Sparkasse in Höhe von rund 9,8 Millionen Euro kommen auch der Region zu Gute. Die Träger (Städte Lemgo und Bad Salzuflen sowie der Kreis Lippe) dürfen eine Ausschüttung in Höhe von 2,4 Millionen Euro erwarten. „Wir konnten ein zufriedenstellendes Jahresergebnis erzielen und schauen positiv in die Zukunft“, bilanzierte Dabrock das Jahr 2019.

Wichtiger Arbeitgeber in Lippe

„Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Sparkasse Lemgo sind die 524 fachlich gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeiter. Deshalb nehmen die Aus- und Fortbildung einen hohen Stellenwert ein. Neben jungen Schulabgängern bieten wir übrigens auch Späteinsteigern, die bereits einmal ein Studium begonnen haben oder sich für einen zweiten Bildungsweg entscheiden, die Möglichkeit, eine Ausbildung bei der Sparkasse zu beginnen“, so Dabrock. Für das Jahr 2020 stehen noch wenige Plätze zur Verfügung, so dass Bewerbungen möglich sind.

Gutes Wachstum im Kreditgeschäft

„Die positive Entwicklung im Kundenkreditgeschäft hat sich mit rund 600 Millionen Euro an Kreditzusagen erneut fortgesetzt. Abzüglich von Fälligkeiten und Tilgungen stieg das Kreditvolumen gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent auf 2,548 Milliarden“, informierte Klaus Drücker, Mitglied des Vorstandes. Gestützt wird das Ergebnis durch das Geschäft mit Firmenkunden und einer weiterhin hohen Nachfrage nach Immobilienkrediten im Privatkundenbereich. „Das niedrige Zinsniveau, die gute Lage am Arbeitsmarkt, die allgemein positiven Wirtschaftsdaten und das derzeit geringe Mietangebot sind für unsere Kunden gute Gründe, Wohneigentum zu erwerben und über die Sparkasse zu finanzieren“, ergänzte Drücker. Dies spiegelt auch das Vermittlungsergebnis: 200 Objekte mit einem Wert in Höhe von insgesamt 38 Millionen Euro. Im Geschäftsgebiet gibt es weiterhin gute Immobilien zu angemessenen Preisen.

Nachfrage nach Wertpapieren ungebrochen

Die Kundeneinlagen sind um 5,1 Prozent auf 2,388 Milliarden Euro gestiegen. Kurzfristige Anlageformen sind für diesen Anstieg verantwortlich – eine Rendite ist damit jedoch nicht zu erwirtschaften. „Angesichts der unveränderten Zinssituation besteht bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont nahezu keine Alternative zu Investments in Aktien und Fonds. Jeder kann auch mit geringen monatlichen Beträgen so ein Vermögen aufbauen. Aus diesen Gründen haben auch unsere Kunden verstärkt Wertpapiere nachgefragt“, so Drücker.

Insgesamt wird ein Wertpapiervermögen von rund 620 Millionen Euro verwaltet. Dies bedeutet einen deutlichen Zuwachs von 13,9 Prozent. Lebensversicherungen für die Altersvorsorge gewinnen weiter an Bedeutung und auch das Bauspargeschäft war erfolgreich. Noch interessanter wird das Bausparen ab dem Jahr 2021. Die Bundesregierung stärkt das mietfreie Wohnen als Teil der Altersvorsorge und hat deutliche Verbesserungen der Wohnungsbauprämie beschlossen.

Kostensenkungen durch digitale Innovationen und Prozessoptimierungen

Sinkende Zinserträge erfordern eine strenge Kostendisziplin. Die Sach- und Personalkosten konnten in den letzten drei Jahren um insgesamt 2,9 Millionen Euro gesenkt werden. Aufgrund der weiter zu erwartenden Null-Zins-Politik werden auch in Zukunft Kostensenkungen im Fokus stehen – ohne einen Qualitätsverlust. „Ein Beispiel zur langfristigen Kostensenkung und nachhaltigem Wirtschaften ist die Einführung von PenPads. Seit Dezember können Vertragsunterlagen digital unterzeichnet und zur Verfügung gestellt werden. Das schont nicht nur die Umwelt – es reduziert Kosten und verschlankt Prozesse“, informierte Bernd Brummermann, Mitglied des Vorstandes.

Über viele Wege erreichbar: persönlich und digital

„Aktuell führen rund die Hälfte der Kunden ihr Girokonto online – Tendenz weiter steigend. So hat sich auch die Anzahl der Sparkassen-App-Nutzer um 29,2 Prozent auf nun 22.974 erhöht. Die Funktionalität und Sicherheit bescherten der App beim Test der Zeitschrift „Capital“ das Prädikat Testsieger“, berichtete Brummermann.

Sicherheit ist gerade im „World-Wide-Web“ von höchster Wichtigkeit. Betrüger sind dabei sehr „kreativ“. Mit immer neuen Methoden wird versucht, Zugriff auf Kundendaten und Konten zu erhalten. Die Sparkassenprodukte unterliegen höchsten Sicherheitsstandards und werden permanent weiterentwickelt. Zudem werden die Mitarbeiter zu diesem Thema regelmäßig sensibilisiert und intensiv geschult.

Auch im Bereich der digitalen Bezahllösungen wie zum Beispiel der Echtzeitüberweisung oder dem „Kontaktlosen Bezahlen“ mit Karte oder Smartphone hat sich viel getan. Seit Ende 2019 können Kunden mit Kreditkarte, die Besitzer eines iPhones sind, mit Apple Pay zudem eine neue Möglichkeit des mobilen Bezahlens nutzen. Das digitale Angebot wird laufend erweitert.

Jubiläum 175 Jahre Sparkasse Lemgo

Gegründet am 1. November 1845, begann am 4. November 1845 die Erfolgsgeschichte des Kreditinstitutes mit den ersten vier Einzahlungen in Höhe von 61 Talern. Der Lemgoer Stadtrendant Hölbe war damals der erste Direktor des Kreditinstitutes. In der gesamten historischen Entwicklung war und ist das Vertrauen und die Nähe zu den Kunden das wichtigste Element und der Träger des Erfolgsmodells.

„Wir sind stolz, dass uns unsere Kunden als Echt Lippsk! und starken Partner wahrnehmen. Mit viel Herzblut arbeiten wir daran, dass wir dieses Vertrauen und die Nähe zu unseren Kunden festigen. Dazu brauchen wir bei den komplexen Finanzthemen vor allem unsere gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – gute Leistungen und Produkte – sowie einen guten Service. Wir bleiben stark, wenn wir das Wesentliche im Blick behalten und weiter etwas Besonderes sind – die Sparkasse. Das ist einzigartig. Es ist nicht kopierbar. Und deshalb ist es in unserem Fall seit 175 Jahren so wertvoll“, berichtete Dabrock.

Textquelle: Sparkasse Lemgo