Unterstützung des Gesundheitsamtes nicht erwünscht

Lediglich 4,4 Prozent der Erzieherinnen auf Corona getestet

Kreis Lippe. Auch in Zukunft bleiben die Gesundheitsämter bei der Corona-Teststrategie des Landes für das Personal an Schulen und Kindertagesstätten außen vor. Das ergab eine Anfrage des lippischen SPD-Abgeordneten Dennis Maelzer im Familienausschuss des Landtages. Nach den positiven Erfahrungen mit mobilen Testteams des Kreises Lippe, hatte Landrat Axel Lehmann diese Entscheidung der Landesregierung kritisiert. Doch das Land bleibt hart. Aus Sicht von Dennis Maelzer vollkommen unverständlich.

„Selbst wenn die Kreisgesundheitsämter freiwillig ihre Unterstützung anbieten, ist ihre Hilfe von Landesseite nicht gewünscht“, zeigt sich Maelzer konsterniert. Eine Kostenerstattung für vorsorgliche Tests an Kitas oder Schulen wird es auch künftig für Gesundheitsämter nicht geben. Dabei ist die Teststrategie des Landes aktuell aus Sicht des SPD-Politikers alles andere als erfolgreich: „Lediglich 4,4 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher wurden bislang getestet. So ist die Teststrategie keine Vorsorgemaßnahme, sondern allenfalls ein schlechter PR-Gag der Landesregierung“, ärgert sich Maelzer.

„Die Mehrheit der Erzieherinnen bleibt selbst dann ungetestet, wenn es bis zu den Herbstferien gelingt, die Zahl der Tests zu verzehnfachen. Und im Herbst soll dann schon wieder Schluss mit Tests sein“, kritisiert Maelzer. Die Hürden, einen Test durchzuführen, seien zu hoch. Testmöglichkeiten fallen in die Arbeitszeit. Viele Erzieherinnen und Erzieher finden keine Termine bei Hausärzten. Mobile Tests in den Einrichtungen sind nicht die Regel. Hier empfehle das Land, dass sich die Kitas doch selbst um Absprachen mit Hausärzten kümmern sollten. Gesundheitsämter, die Erfahrungen mit mobilen Tests haben, schließe das Land hingegen aus. „Es hat fast den Anschein, als wolle das Land die Testhürden besonders hoch hängen“, wundert sich Maelzer. Der Kreis Lippe habe viel praxisnähere Angebote gemacht. Daran sollte sich das Land ein Beispiel nehmen, damit auch die verbliebenen 95,6 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher eine Chance auf einen Test bekämen.

Bild- und Textquelle: Dr. Dennis Maelzer MdL