Vielseitige Ruderwanderfahrt auf der Lahn

Geburtstagsständchen am Morgen (v.l.n.r.: Willi Freckmann, Margret Rheker,
Richard Reker, Rodica Melestean, Christoph Plaas, Birgit Fahl, Hermann Beck- feld, Marc Dreier, Manfred Körting)

Eine bunt gemischte Gruppe von 14 Ruderinnen und Ruderern des Ruderclubs Schieder verbrachte vier Tage auf der Lahn. Die Altersspanne der Teilnehmer reichte von 15 bis 76 Jahren und ihre Rudererfahrung von einem Monat bis über 50 Jahre. Ähnlich vielfältig zeigte sich das Wetter. Von strahlendem Sonnenschein bis hin zu wolkenbruchartigem Regen war alles dabei. Die Sportler ließen sich davon nicht beirren und genossen die wunderschöne Landschaft zwischen Wetzlar und Lahnstein und die unberührte Natur. An den ersten beiden Tagen sorgte so manche Stromschnelle für Nervenkitzel. Die Bootsobleute hatten die Steuermänner jedoch gut eingewiesen, so dass Bootsschäden ausblieben. Ansonsten glitten die Boote so unauffällig und lautlos durchs Wasser, dass selbst heimische Tiere gelegentlich überrascht wurden. Eine schwimmende Bisamratte tauchte erst im allerletzten Augenblick knapp vor dem Bug ab. Eine Ente bekam sogar eine leichte Kopfnuss von einem Ruderblatt, weil sie nicht rechtzeitig ausgewichen ist.

Ein Höhepunkt war die Durchfahrt durch den fast 200m langen Schiffstunnel bei Weilburg. Er war nicht breit genug, so dass nur einseitig gerudert werden konnte. Dies erforderte ständige Kurskorrekturen mithilfe der mitgeführten Paddelhaken. Ähnlich eng war es in den insgesamt 22 Schleusen. Hier mussten die Ruder auf einer Seite lang gemacht werden, damit die drei Boote überhaupt gleichzeitig hineinpassten. An den ersten beiden Tagen mussten die Schleusen zudem von den Wassersportlern selbst bedient werden. Auch hierbei gab es viel zu lernen für die Neulinge an Bord.

Nach der Bewegung an der frischen Luft genossen die Ruderer das gemeinsame Abend- essen und die Spaziergänge durch die schönen Städte Weilburg, Limburg und Bad Ems. In den Bootshäusern wurden noch Shanties gesungen und „Mäxchen“ gespielt, ehe die verdiente Nachtruhe mit Luftmatratze und Schlafsack begann. Für zwei Ruderer war diese spätestens um 6 Uhr schon wieder vorbei. Sie brachten jeden Morgen einen Pkw und den Bootshänger zum nächsten Tagesziel und waren pünktlich zum Frühstück wieder zurück. Durch diese Frühschicht brauchte nur jeweils ein Teilnehmer im Wechsel den Landdienst mit dem Bulli zu übernehmen, in dem das Gepäck transportiert wurde. Der Ruderclub ist sehr dankbar dafür, dass er für die Wanderfahrt den Bulli der Flüchtlingshilfe Schieder nutzen durfte.

Bild- und Textquelle: Ruderclub Schieder am Emmerstausee von 1985 e.V.