Arbeitskreis „[Rass]ismussensibilität“ fragt auch nach Ursachen

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Neues Programm im Kommunalen Integrationszentrum

Lippe. Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in Lippe an der Gesellschaft ist ein zentrales Anliegen des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe (KI). Daraus leitet sich die Aufgabe ab, auf jedwede Diskriminierung aufmerksam zu machen und diese abzubauen. Das rassismussensible Arbeiten war und ist entsprechend ein wichtiges Kennzeichen in den vielfältigen Angeboten des KI.

„Das KI und damit auch der Kreis Lippe stellen sich gegen jede Form des Extremismus, egal von wem dieser ausgeht und gegen wen er gerichtet ist“, betont in diesem Zusammenhang der zuständige Verwaltungsvorstand Karl-Eitel John. Die Kreisverwaltung setze sich für Integration und Verständigung ein und fördere soziale und kulturelle Diversität, so John weiter.

Die Antidiskriminierungsarbeit bekommt nun im KI einen noch höheren Stellenwert. Anne Grit Bangura und Dr. Frank Oliver Klute organisieren den neuen Arbeitskreis „[Rass]ismussensibilität“, der dieses Thema nun hauptsächlich behandelt. Neben den bewussten stehen auch die vielfältigen Wege der unbewussten Diskriminierungen im Fokus. Da sich die Arbeit nicht nur auf den Rassismus beschränken soll, sondern auch andere -ismen wie den Sexismus oder den Klassismus im Blick haben wird, sind im Titel die ersten vier Buchstaben in Klammern gesetzt worden.

„Es geht dabei nicht darum, dogmatisch den Zeigefinger zu erheben und Vorwürfe zu formulieren“, erklärt Klute, „es geht darum, die Menschen in die Lage zu versetzen, selbst zu erkennen, wie man den Anderen sieht und warum das so ist.“ Es reiche nicht aus, sich mittels der gängigen Muster beispielsweise vom Rassismus zu distanzieren, sondern sollte ich mit den Ursachen auseinandersetzen, wie Klute darlegt: „Auch auf die Gefahr hin, sich dabei selbst wiederzufinden.“

Denn Rassismen werden auf der sozialen Ebene reproduziert. Das erfolgt formell durch politische Abhandlungen, durch die Medien und auf dem Bildungssektor sowie informell bei der Sozialisation in der Familie, bei Gesprächen in der Nachbarschaft, unter Freunden und in anderen privaten Situationen. „Dessen muss man sich bewusst werden und bei seinem Wirken mit bedenken, um sie zu vermeiden“, erläutert Klute. So enthalte allein der Vorgang der Integration schon die Gefahr, in der Kategorisierung zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen zu verharren und eher das Trennende als das Verbindende zu betonen.

Das KI lädt Interessierte zur Mitarbeit an diesem vielschichtigen Thema ein. Für weitere Informationen stehen Anne Grit Bangura telefonisch unter 05231/62-2801 oder a.bangura@kreis-lippe.de sowie Dr. Frank Oliver Klute telefonisch unter 05231/62-2651 oder f.klute@kreis-lippe.de zur Verfügung.

Textquelle: Kreis Lippe