Der Lügder Einzelhandel verschenkt sein letztes Notgeld!

Lügde. „Notgeld“ – dieser Begriff wird einigen Urgesteinen aus Lügde wohl noch bekannt sein.

In Zeiten von mangelnden Zahlungsmitteln wurde es als Zahlungsmittelersatz verwendet. Dieses Jahr ist er Bestandteil der Weihnachtsmarkt-Wette, die seit einigen Jahren zum festen Programm des beliebten Weihnachtsmarktes gehört.

Eine besonders große Menge von Notgeld wurde im Deutschen Reich in den Jahren während und nach dem Ersten Weltkrieg und während der Hyperinflation 1923 ausgegeben. 1916 war es so weit, dass das Silber in einem Markstück mehr wert war als die Mark selber. Das Horten von Silbermünzen und der Metallbedarf der Kriegsindustrie führten zu Kleingeldmangel, sodass im März 1917 offiziell der „erste Notstand“ ausgerufen wurde. Die Kommunen hatten keine Wahl, sie mussten Abhilfe schaffen und brachten Notgeld heraus. Nach einiger Zeit wurde auch das Interesse von Sammlern geweckt und so beschlossen viele Städte und Gemeinden, aus dem Notgeld etwas Künstlerisches zu machen und druckten ganze Serien von geschmackvollen Scheinen.

Durch die Einführung der Rentenmark galt im ganzen Reich ab dem 15. Oktober 1923 wieder eine Währung mit stabilem Wert.

Und nun, nach fast einem Jahrhundert, kehrt das Notgeld nach Lügde zurück. Dieses Mal jedoch als lustige Aktion im Rahmen des Lügder Weihnachtsmarktes am 15. & 16. Dezember. Ab dem 06.12. werden zwei verschiedene Scheine „Lügder Notgeld“ im Umlauf sein. In den teilnehmenden Geschäften erhalten Sie für einen gewissen Einkaufswert ein Schein „Lügder Notgeld“ im Wert von 2,- €. Diesen können Sie dann am 15./16. Dezember beim Lügder Weihnachtsmarkt bei einer der teilnehmenden Hütten (nur für Getränke) wieder einlösen.

Ausgabe- und Einlösestellen für Lügder Notgeld sind Dank eines einheitlichen Schildes erkennbar.

Wenn insgesamt 1.000 € in „Lügder Notgeld“ zurückkommen, gilt die diesjährige Weihnachtsmarkt-Wette als gewonnen. Als Wetteinsatz muss der Bürgermeister Heinz Reker am 21.12.2018 auf dem Wochenmarkt Waffeln und fairtrade-Kaffee verkaufen. Der Erlös soll für den guten Zweck sein.

Bild- und Textquelle: Lügde Marketing e.V.