„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“

Wie fördere ich mein Kind richtig? – (v.l.) Michaela Hellmann, Uwe Lange und Monika Schlink setzen den letzten Baustein

Pädagogische Tipps am Elternabend in der Elbrinxer Kita „Burg Adebar“

Lügde-Elbrinxen. Wie gewöhne ich meinem Kind den Schnuller ab? Was mache ich, wenn mein Dreijähriger mich aus Wut kneift? Oder: Wie bekomme ich mein Kind trocken? Die Eltern hatten jede Menge Fragen zum Elternabend in der Kindertagesstätte der Johanniter „Burg Adebar“ mitgebracht. Die Kita ist die einzige in Lügde, die ausschließlich Kinder unter drei Jahren betreut. Doch auch in diesem jungen Alter treibt viele Eltern die Sorge um, ob sie das Kind richtig fördern. Antworten und Tipps bekamen sie nun auf dem Elternabend von zwei Experten der SOS-Beratungsstelle Schieder, Heilpädagogin Monika Schlink und Psychologe Uwe Lange.

„Jedes Jahr bieten wir einen Elternabend an, bei dem wir uns mit pädagogischen Themen beschäftigen, die sich die Eltern vorher gewünscht haben“, erklärt Michaela Hellmann, stellvertretende Leiterin der Burg Adebar. Mit den diesjährigen Fragen stehen die Eltern der Elbrinxer Kita nicht allein, sondern diese erleben Schlink und Lange häufig in ihrer Beraterpraxis. „Viele Eltern machen sich sorgen, ob ihr Kind altersentsprechend entwickelt ist“, weiß Diplom-Psychologe Uwe Lange. Da werden Kinder verglichen und schnell steigt die Angst, dass das eigene Kind hinterherhängt oder man als Elternteil das Kind noch besser fördern müsse.

Dieser Angst traten die beiden Referenten mit einer Pyramide aus vielen kleinen Bausteinen entgegen. Auf den untersten Stufen der Pyramide werden die Grundbedürfnisse der Kinder gestillt und ihnen das Gefühl des Schutzes und der Sicherheit vermittelt. Baustein für Baustein errichten Schlink und Lange die Pyramide mit den Eltern und zeigen, wie sie ihren Kindern auf die nächste Pyramiden-Stufe helfen können. „Mein Ziel am Ende ist kein Arzt oder Anwalt, sondern ein zufriedener Mensch“, betont Uwe Lange. Beiden Referenten ist es wichtig zu betonen, dass jedes Kind sich in seinem eigenen Tempo entwickelt und einige Dinge schneller lernen und für andere dafür länger brauchen. Oder wie Schlink und Lange es ausdrücken: „Das Gras wächst nicht schnell, wenn man daran zieht.“

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.