„Wer den fällt, kriegt Ärger!“

Jeder fängt klein an – Zoé, Lana Emilia, Lisa, Jace und Erik werden verfolgen, wie ihre Fichte wachsen wird

OGS-Schüler pflanzen „Baum des Jahres“

Lügde. Für die Kinder an der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Mariengrundschule ist dies bereits eine liebgewonnene Tradition: Jedes Jahr pflanzen sie mit ihren Betreuerinnen den jeweiligen „Baum des Jahres“. 2017 durfte da natürlich keine Ausnahme sein und so steht nun im Meinte-Wald eine frisch eingepflanzte, junge Fichte.

„2011 haben wir diese Aktion begonnen und seitdem kein Jahr ausgelassen. Im Gegenteil! Wir haben sogar rückwirkend die Bäume des Jahres bis 2005 gepflanzt, denn seit dann besteht unsere OGS“, erzählt Leiterin Melanie Köchling von den Johannitern, die die OGS an der Lügder Grundschule betreiben. Mit Schaufel und Harken bewaffnet ziehen, die Grundschüler in den Wald, um die Fichte an ihren neuen Heimatplatz zu bringen. Auf den Weg dahin lernen sie von ihren Betreuerinnen viel Interessantes über den Baum: Wie man Fichten von Tannen unterscheidet; dass Papier aus Bäumen gemacht wird oder dass viele Bäume abgeholzt werden, um daraus zum Beispiel Kleiderschränke zu bauen, und das deshalb immer neue Bäume nachgepflanzt werden müssen. „Den Kindern macht das Bäumepflanzen riesigen Spaß und natürlich nutzen wir die Aktion auch, um ihre Freude an der Beschäftigung mit der Natur und Bewegung im Freien zu stärken“, so Erzieherin Regina Siegmann.

Die Standorte werden jedes Jahr von Förster Dietmar Blum festgelegt, der die OGS bei der Pflanz-Aktion unterstützt. Eine Plakette vor jedem Baum klärt Betrachter über den Baum und seine Eigenarten auf. Die Stadt Lügde unterstützt die Johanniter auch dadurch, dass einige der Bäume in den vergangenen Jahren von der Stadt gestiftet wurden. Die diesjährige Fichte ist jedoch etwas Besonderes: Diese haben die Kinder selbst im kleinen Garten der OGS gezüchtet.

Die OGS-Kinder sind richtig stolz auf „ihre“ Bäume: Regelmäßig besuchen sie diese mit den Betreuerinnen und verfolgen, wie sie wachsen, blühen und wie Früchte, Tannenzapfen oder Nüsse an ihnen wachsen. Deshalb ist eines für Zoé (7) auch ganz klar, als die Wurzeln der Fichte endgültig unter der letzten Schaufel Erde verschwinden: „Wer den fällt, kriegt Ärger!“

Baum des Jahres

Der Baum des Jahres wird seit 1989 von der Dr. Silvius Wodarz-Stiftung gekürt. 2017 ist die Entscheidung auf die Fichte gefallen. Die Stiftung begründet die Wahl unter anderem damit, dass die Fichte als die heimische Baumart mit dem ungünstigsten Anpassungspotenzial an kommende klimatische Veränderungen gilt. „Sie benötigt nur wenige Nährstoffe, die Wasserversorgung hingegen muss gewährleistet sein. Damit ist sie für Schwankungen der Niederschläge schlecht gerüstet“, so die Stiftung auf ihrer Homepage.

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.